Eine Gruppe von Obdachlosen sorgt derzeit in der Innsbrucker Altstadt für Aufregung. Vermehrte Nächtigungen unter den Lauben und dreiste Betteleien lassen so manchen Händler schier verzweifeln. Aufkeimende Kritik an der Polizei wird von selbiger sofort zurückgewiesen: Gegen diese Gruppe werde rigoros vorgegangen!
Die Geschäftsleute stehen der derzeitigen Situation machtlos gegenüber, heißt es von Seiten der Wirtschaftskammer. Man setze sich bereits seit längerem für ein Nächtigungsverbot in der Altstadt, den angrenzenden Straßenzügen und auch in Teilen des Stadtteils Wilten ein. "Trotz vereinter Kräfte konnte das Verbot bisher nicht durchgesetzt werden, die Lage droht nun endgültig zu eskalieren!"
53 Anzeigen bei Schwerpunktaktion
Dass es in der Landeshauptstadt ein Problem mit der illegalen Bettelei gibt, beweist auch die Bilanz einer Polizei-Schwerpunktaktion im Frühsommer: Damals hagelte es 53 Anzeigen, sieben Personen wurden sogar festgenommen, Bargeld und Handys beschlagnahmt
Die Zahl der Bettler konnte dadurch deutlich reduziert werden. Und auch bei den Beschwerden gab es einen Rückgang, betont die Polizei. Gleichzeitig muss sich diese aber auch eingestehen, dass nunmehr wieder einige Obdachlose in der Innenstadt ihr Unwesen treiben. "Das ist uns bekannt. Gegen diese Gruppe wird auch, sofern die Delikte angezeigt werden, rigoros vorgegangen", heißt es in einer Stellungnahme. In den vergangenen Wochen seien bereits zahlreiche Kontrollen durchgeführt worden. Ergebnis: etliche Anzeigen.
Polizei lädt die Händler zu aktiver Mitarbeit ein
Das Problem sei jedoch nicht von heute auf morgen lösbar. Unter anderem wegen den laufenden Behördenverfahren. Die Polizei setzt daher auf die Mitarbeit der Kaufleute. "Gerade bei derartig punktuellen Problemen ist es wichtig, dass sich Betroffene rasch an die Polizei wenden und aktiv an Lösungen mitarbeiten. Dies hätte ich mir auch in diesem Fall gewünscht", erklärt Innsbrucks Stadtpolizeichef Martin Kirchler.
Hubert Rauth, Kronen Zeitung
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