Zum Jahreswechsel
Zeman wünscht Tschechen ein “gefährliches Leben”
Der tschechische Präsident Milos Zeman wünscht den Menschen in seinem Land zum Jahreswechsel "ein gefährliches Leben, ein Leben voller Risiken und Kämpfe". Nur traditionsgemäß "Gesundheit, Glück und ein langes Leben zu wünschen, wäre zu unoriginell und eine reine Phrase", begründete das Staatsoberhaupt am Sonntag im Radiosender Frekvence 1 den eigentümlichen Neujahrswunsch.
Natürlich wünsche er den Menschen Siege und Erfolge, sagte Zeman. "Aber wenn Sie keine Kämpfe ausfechten, können Sie auch nicht gewinnen und erfolgreich sein", so der Präsident, der selbst immer wieder mit kontroversen Äußerungen für Zündstoff in der tschechischen Politik sorgt.
Auch im Ausland sorgt das streitbare tschechische Staatsoberhaupt - fast nur mit repräsentativen Aufgaben betraut, aber mit begrenztem Mitspracherecht in der Außenpolitik - immer wieder für Wirbel. So hatte etwa der umstrittene Besuch des FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer bei Zeman für Kritik gesorgt. Nachdem er im Wahlkampf offen Hofer unterstützt hatte, gratulierte allerdings auch Zeman nach der offiziellen Verkündung des Ergebnisses der Bundespräsidentenwahl Alexander Van der Bellen zum Wahlsieg.
Zeman empfing Häupl in Prag
Anfang Dezember empfing Zeman Wiens Bürgermeister Michael Häupl herzlich und meinte auf Deutsch, er freue sich, ihn wiederzusehen. Zuletzt hatten sich beide 2013 getroffen, als Zeman auf Staatsbesuch in Österreich war. Häupl, seit 1994 Bürgermeister in Wien, hatte Zeman in dessen Zeit als tschechischer Premierminister kritisiert.
Im Jahr 2002 hatte Häupl über Zeman im "profil" gemeint, dass er es "hassen würde irgendetwas mit diesem Herrn gemeinsam zu haben". Dieser Konflikt bezog sich auf die Sudetendeutschen, denen Zeman vorgeworfen hatte, Verräter und die fünfte Kolonne Hitlers zu sein. Viele Sudetendeutsche hatten sich nach ihrer gewaltsamen Vertreibung aus der Tschechoslowakei nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich niedergelassen.
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