Norden unter Wasser

Hochwasser in England weiter “lebensbedrohlich”

Ausland
28.12.2015 15:19

Angesichts der schweren Überschwemmungen in Nordengland haben die Behörden am Montag weiter vor Lebensgefahr in den betroffenen Gebieten gewarnt. Für insgesamt 27 Gebiete galt nach Angaben der zuständigen Behörden eine Warnung vor lebensbedrohlichen Entwicklungen. Für 170 weitere Orte galt ein "normaler" Hochwasser-Alarm.

Ganze Städte waren nach dem heftigen Regen der vergangenen Tage weiter überflutet, extremes Hochwasser führende Flüsse stellten eine permanente Gefahrenquelle dar. Besonders betroffen war unter anderem die historische und bei Touristen beliebte Stadt York mit ihrer mittelalterlichen Kathedrale. Hunderte Bewohner hatten am Wochenende ihre Häuser verlassen müssen. Am Montag waren nach Angaben der Behörden rund 500 Häuser überflutet, die Straßen ganzer Stadtviertel standen unter Wasser. Einsatzkräfte waren in Schlauchbooten auf der Suche nach gestrandeten Einwohnern unterwegs.

"Immer noch mitten in einer Katastrophe"
Zwar stabilisierte sich am Montag der Pegelstand der Flüsse in York und Umgebung. "Wir sind aber immer noch mitten in einer Katastrophe", sagte Charlie Croft vom Stadtrat der BBC. Auch in anderen Teilen der Grafschaften Yorkshire und Lancashire wurden Hunderte Menschen in Sicherheit gebracht, die Armee half vielerorts bei der Bekämpfung der Wassermassen. Betroffen waren auch Teile von Leeds und der Großraum Manchester.

In den Medien des Landes wuchs inzwischen die Kritik am Hochwasserschutz und dem Verhalten der Regierung. Der "Guardian" kritisierte, "leere Rhetorik und selbst die Armee" könnten einen vernünftigen Hochwasserschutz nicht ersetzen. David Rooke von der Umweltbehörde der britischen Regierung sagte der BBC, der Hochwasserschutz müsse angesichts des Klimawandels vollständig auf den Prüfstand gestellt werden. Premierminister David Cameron besuchte am Montag York und verbreitete im Internetkurzmitteilungsdienst Twitter ein Foto, das ihn im Gespräch mit Soldaten zeigte.

Zusätzliche Soldaten sollen Menschen helfen
Der Regierungschef hatte am Sonntag eine Sitzung des Krisenstabs Cobra geleitet und die Entsendung von 200 zusätzlichen Soldaten angekündigt. Er bezeichnete die Überschwemmungen als "beispiellos"und versprach zugleich, weitere Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu prüfen. Erst Anfang Dezember hatten Überschwemmungen im Nordwesten Englands Schäden in Millionenhöhe verursacht.

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