Es sind zwei Gletscher, die von den Wissenschaftern der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik im Gebiet des Hohen Sonnblick genau untersucht werden: Das Goldbergkees und das Kleinfleißkees. An mehr als 700 speziellen Punkten messen die Forscher die Schneehöhe. Dazu haben sie neun Schächte gegraben, um die Dichte sowie die Temperatur des Schnees zu ermitteln. Und die Wetterkundler entnehmen an zwei Standorten Schneeproben, um dabei festzustellen, wie viele und welche Schadstoffe mit der weißen Pracht vom Himmel fallen.
Zuwachs der Masse lag über dem Durchschnitt
Das Ergebnis der heurigen Untersuchungen ließ sogar die Wissenschafter staunen: "Der Gewinn an Masse war in diesem Winter auf den Sonnblick-Gletschern leicht überdurchschnittlich", weiß Gletscherexperte Bernhard Hynek. Mit anderen Worten: Die beiden Keese sind heuer gewachsen – und zwar stärker als andere Gletscher in unseren Alpen. Eigentlich kein Wunder: Bis zu sieben Meter Schnee fielen am Sonnblick – "dabei hängt die Schneehöhe stark von Windstärke und -richtung ab", erklärt Hynek. Im Schnitt war die Neuschnee-Schicht auf den Gletschern heuer 4,25 Meter hoch.
Schüler testen Funknetz für Einsatz in Grönland
Daneben läuft am Hohen Sonnblick ein Test, bei dem Schüler eines Wiener Gymnasiums mitarbeiten: Dabei wird ein Funknetzwerk getestet, das für den Einsatz im Hochgebirge taugt und automatisch Daten an die Wissenschafter sendet. Wenn dieses Funksystem samt automatischer Kamera funktioniert, soll es auch in der Arktis eingesetzt werden – bei Messungen am Freya-Gletscher in Grönland, den die ZAMG betreut. Hynek: "Da erspart so ein System gewaltige Reisekosten."
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