"Sättigung erreicht"

Mobilitätsstudie: Weniger Radler, mehr Öffi-Fahrer

Österreich
09.04.2015 16:11
Trotz finanzintensiver Investitionen in Radwege steigen immer weniger Menschen auf den Drahtesel um - speziell in Wien. Ein Trend hin zur Öffi-Nutzung sei allerdings im ganzen Land bemerkbar - vor allem am Weg zur Arbeit, wie aus einer aktuellen Mobilitätsstudie hervorgeht. Das Auto werde dagegen - gerade in der Bundeshauptstadt - immer "weniger wichtig", so Norbert Griesmayr, der Chef der VAV Versicherung.

Nach wie vor fahren rund drei Viertel der Zulassungsinhaber regelmäßig mit dem Auto, geht aus den Daten der Studie hervor, bei der 1.000 Österreicher über 18 Jahren befragt wurden. 88 Prozent der Befragten sagen, sie verwenden ihr Auto zum Einkaufen. Für Freizeitzwecke nutzen 85 Prozent den fahrbaren Untersatz. Stark gesunken - von 60 Prozent im Jahr 2014 auf 52 Prozent im Jahr 2015 - ist die Verwendung des Autos, um zum und vom Arbeitsplatz zu kommen. Das trifft vor allem auf Wien zu, wo ein Rückgang von 52 auf 43 Prozent registriert wurde.

Fahrrad-Boom hat "Sättigung erreicht"
Umgekehrt werden die öffentlichen Verkehrsmittel häufiger genutzt: bundesweit von 20 Prozent, was eine Steigerung um vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. In Wien legte die Öffi-Nutzung besonders stark auf 51 Prozent zu (2014: 38 Prozent). Verlierer im Mobilitätsranking ist das Fahrrad. Trotz teils kostenintensiven Ausbaus von Fahrradwegen büßte der Drahtesel drei Prozentpunkte ein, nur mehr zehn Prozent radeln regelmäßig. "Der Boom des Fahrrades hat eine gewisse Sättigung erreicht", meinte Griesmayr dazu.

Wiener sagen, Auto verliert an Bedeutung
Der wohlbekannte Sager "Wien ist anders" gilt laut dem VAV-Chef auch für die Einschätzung der persönlichen Entwicklung des Stellenwerts des Autos in den kommenden Jahren. Während von den Befragten dem Kraftfahrzeug bundesweit zu 27 Prozent eine steigende und zu 14 Prozent eine sinkende Bedeutung zugesprochen wird, ist es in Wien mit 14 und 30 Prozent genau umgekehrt. "In Wien sagen anteilsmäßig doppelt so viele Menschen: Das Auto wird weniger wichtig", so Griesmayr.

Strom-Autos wird derzeit noch eine wenig rosige Zukunft vorhergesagt: 32 Prozent der Befragten glauben "gar nicht", dass sich E-Autos im privaten Bereich durchsetzen. Car Sharing ist zurzeit ebenso noch ein Minderheitenprogramm. Kommerzielle Car-Sharing-Dienste werden derzeit nur von bundesweit zwei Prozent der Befragten genutzt, selbst in Wien sind es - bei einem größeren Angebot - nur vier Prozent.

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