Schnee- und Eischaos

Wetterkapriolen: Lage beginnt sich zu entspannen

Österreich
04.02.2014 12:14
Nach dem Eis- und Schneechaos der letzten Tage beginnt sich die Wetterlage in Österreich langsam zu entspannen. In der Steiermark waren am Dienstagvormittag noch rund 2.000 Haushalte ohne Strom, in Kärnten 1.500. In beiden Fällen sollen jedoch bis zum Abend - bis auf wenige Ausnahmen - wieder alle Betroffenen mit Elektrizität versorgt sein. Auch in Osttirol hat der Schneefall bereits nachgelassen, die Lawinengefahr bleibt jedoch hoch.

"Wir hoffen, im Laufe des Tages bis auf wenige Ausnahmen wieder alle Kunden ans Netz zu bringen", erklärte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark am Dienstag. Rund 150 Mitarbeiter des Energieversorgers waren im Einsatz und versuchten, alle Haushalte zumindest provisorisch wieder mit Strom zu beliefern. Bis die Schäden komplett beseitigt sind, wird es jedoch noch etwa drei Wochen dauern.

Eine Beruhigung der Lage wurde auch seitens des Landesfeuerwehrverbandes Steiermark bestätigt, so seien vor allem in der Nacht - im Vergleich zu den vorangegangenen Nächten - nur noch wenige Einsätze gemeldet worden.

Mit etwas Sorge blicken die Helfer jedoch in Richtung Wochenende: Fällt Schnee und Eis bei den etwas milderen Temperaturen der kommenden Tage nicht von den Bäumen und kommt am Wochenende neuer Schnee hinzu, könnte es wieder kritisch werden, warnte Harnik-Lauris.

Kärnten: Einige Zugverbindungen wieder aufrecht
In Kärnten waren die Helfer in erster Linie mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Vor allem Dächer mussten von ihrer teils tonnenschweren weißen Last befreit. Wie gefährlich Schnee auf den Dächern sein kann, zeigte auch ein Zwischenfall am Vormittag in Spittal an der Drau. Dort musste eine Volksschule evakuiert werden, nachdem mehrere Dachbalken unter dem Gewicht des Schnees eingeknickt waren (siehe Infobox).

Es gab zudem immer noch Behinderungen im Verkehr, jedoch weniger als zuletzt. "Wir haben weiter Sperren wegen Lawinengefahr, auch wegen umgestürzter Bäume", sagte ein Sprecher des ÖAMTC. Weiter gesperrt sind demnach der Loibl-, Wurzen- und Plöckenpass, abschnittsweise die Bundesstraße B85 durch das Rosental sowie "eine Unzahl von Landesstraßen".

Vonseiten der Bundesbahnen gab es Positives zu vermelden. Die Bahnverbindung nach Italien ist seit der Nacht wieder aufrecht, für den Güterverkehr gibt es allerdings Einschränkungen. Nach Ljubljana war ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Weiter geschlossen bleiben Tauernbahn und -schleuse. Internationale Züge werden weiter großräumig umgeleitet, für nationale Fernzüge gibt es einen Schienenersatzverkehr bis Bischofshofen. Im Regionalverkehr gab es ebenfalls leichte Entspannung: Die Strecke Klagenfurt - Rosenbach ist wieder in Betrieb.

Weiter mit Räumarbeiten beschäftigt waren die ÖBB-Mitarbeiter im Gailtal. Sprecher Christoph Posch: "In den nächsten Tagen werden wir den Personenverkehr nach Hermagor wieder aufnehmen können. Die Strecke nach Kötschach bleibt aber gesperrt." Ebenso zu bleibt die Verbindung Villach - Rosenbach. "Überall sonst haben wir wieder Planbetrieb."

Stromversorgung: "Es bleibt ein bisschen angespannt"
Die Stromversorgung macht in Kärnten allerdings noch Schwierigkeiten. Der Großteil der 1.500 betroffenen Kunden sollte zwar bis zum Abend wieder mit Strom versorgt sein, man könne jedoch nicht ausschließen, "dass wieder einige Störungen dazukommen. Es bleibt ein bisschen angespannt", erklärte Josef Stocker, Sprecher der Kelag. Zudem begann es am Vormittag in Teilen des Landes erneut zu schneien, die Schneefälle dürften sich im Laufe des Tages auf ganz Kärnten ausbreiten.

Weiterhin hohe Lawinengefahr in Osttirol
In Osttirol kam in den letzten 24 Stunden hingegen nur noch eine geringe Menge an Neuschnee hinzu. Die Gefahr von Lawinen ist jedoch ungebrochen hoch und dürfte sich laut derzeitigen Prognosen wohl auch in den nächsten Tagen nicht entspannen. Vor allem an steilen Hängen und Böschungen unter 1.600 Metern drohen Schneemassen durch Selbstauslösung ins Tal zu donnern.

Doch auch frische Triebschneepakete seien recht störanfällig, hieß es seitens von Experten. Diese könnten bereits durch geringe Zusatzbelastung als Lawine ausgelöst werden. Vorsicht erforderten allgemein auch die Übergänge von viel zu wenig Schnee. Skitouren und Variantenfahrten benötigen Erfahrung in der Beurteilung der Lawinensituation, warnten die Experten.

Leichtes Aufatmen in Slowenien
Erfolgreich verläuft zudem der Einsatz von über 120 Feuerwehrleuten in Slowenien. Die Männer waren am Montag zu einem Hilfseinsatz aufgebrochen, da Stromversorgung sowie Infrastruktur völlig zusammengebrochen waren. Mittlerweile konnte in den Regionen zumindest teilweise die Versorgung mit Elektrizität wiederhergestellt werden, auch ein Krankenhaus und eine Schule sind wieder am Netz.

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