Erste Frau an Spitze

Janet Yellen zur Chefin der US-Zentralbank gekürt

Wirtschaft
07.01.2014 07:01
Nun ist es offiziell: Der US-Senat hat den Weg für Janet Yellen an die Spitze der US-Notenbank Fed endgültig frei gemacht. Am Montag erreichte Yellen die notwendige Mehrheit in der Kongresskammer für die Ernennung zur Präsidentin der Federal Reserve. 56 Senatoren stimmten für die 67-Jährige, 26 gegen sie. Yellen wird damit ab Februar die erste Frau an der Spitze der mächtigsten Zentralbank der Welt. US-Präsident Barack Obama zeigte sich überzeugt, dass Yellen der Bank und dem Land gut dienen werde.

Obama hatte Yellen im Oktober für den Posten vorgeschlagen. Die bisherige Vizechefin der Fed war als Favoritin für den Posten gehandelt worden, nachdem der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers seine Kandidatur Mitte September zurückgezogen hatte.

Fortsetzung der lockeren Geldpolitik
Die promovierte Ökonomin steht für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik, mit der die Fed seit Ende 2008 gegen die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise ankämpft. Dies hatte ihr insbesondere die Kritik der Republikaner eingebracht, die im Senat zum Großteil gegen sie stimmten. Auch wenn es an ihrer Ernennung wegen der demokratischen Mehrheit im Senat keinen Zweifel gab, wurde diese doch eine der knappsten in der Geschichte der Fed.

Obama: "Yellen versteht, wozu Finanzpolitik da ist"
Die USA bekommen mit Yellen eine Fed-Chefin, die verstehe, wozu Wirtschafts- und Finanzpolitik tatsächlich da sei, erklärte Obama. Es gehe darum, "die Leben, die Jobs und den Lebensstandard amerikanischer Arbeiter und ihrer Familien zu verbessern". Yellen habe schon auf ihren vorherigen Posten bei der Fed dazu beigetragen, die US-Wirtschaft "aus der Rezession zu ziehen und uns auf einen Pfad stetigen Wachstums zu bringen".

Auf Yellen wartet nun die Herausforderung, die milliardenschweren Konjunkturspritzen angesichts der verbesserten Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter herunterzufahren, ohne die Finanzmärkte zu verunsichern. Allerdings wird ihr das durch eine deutliche Aufhellung der US-Konjunktur erleichtert. So beschleunigte sich das Wachstum im dritten Quartal auf 4,1 Prozent im Jahresvergleich, nachdem es im Vierteljahr davor noch bei 2,5 Prozent gelegen hatte. Im November fiel dann die Arbeitslosenquote auf sieben Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren.

Seit mehr als zehn Jahren bei der Fed
In den 90er-Jahren hatte Yellen unter dem damaligen Präsidenten Bill Clinton zunächst als Wirtschaftsberaterin im Weißen Haus gedient. Mehr als ein Jahrzehnt verbrachte sie auf verschiedenen Posten bei der Federal Reserve, 2010 wurde sie von Obama zur Vizechefin der Notenbank ernannt. Yellen ist mit George Akerlof verheiratet, der 2001 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt.

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