Drama in Linz

93-jähriges Opfer nach Gasexplosion verstorben

Österreich
21.08.2013 13:20
Nach der Explosion in einem Mehrparteienhaus am Montagabend in Linz ist jener 93-jährige Pensionist, in dessen Wohnung der Gasherd aus vorerst ungeklärter Ursache in die Luft flog, am Mittwochvormittag gestorben. Unterdessen sind Sachverständige am Zug, die über die Zukunft des stark beschädigten Gebäudes entscheiden sollen. Ein erstes Gutachten deutet auf einen Abriss hin.

Der 93-Jährige hatte bei der Explosion in dem Wohnhaus in der Schreberstraße 4 schwere Verbrennungen erlitten, zudem wurde er unter Trümmern seiner Wohnung begraben. Ein Zeuge und ein Polizist schleppten ihn ins Freie. Bevor der betagte Mann in das Linzer Unfallkrankenhaus eingeliefert wurde, sagte er noch, dass er zum Kochen seinen Gasherd angezündet habe. Der Pensionist wurde in der Intensivstation in Tiefschlaf versetzt, die Ärzte verloren am Mittwoch jedoch den Kampf um sein Leben.

"Sieht aus wie nach einem Bombenangriff"
Der Linzer Vizebürgermeister Klaus Luger - er ist der Aufsichtsratsvorsitzende der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG, zu der das Gebäude gehört - fasste das Ergebnis einer ersten Besichtigung des Hauses durch einen Bausachverständigen mit den Worten zusammen: "Es sieht aus wie nach einem Bombenangriff."

Stahlbetonträger seien durchgebogen, Zwischenwände um etliche Zentimeter verschoben oder gar zerbröselt. Die Decken der Räume seien akut einsturzgefährdet. Es wurde ein Betretungsverbot verhängt, das Haus gesperrt. Weil Teile der Fassade herunterstürzen könnten, darf auch vor dem Gebäude eine neun Meter breite Sicherheitszone nicht betreten werden.

Gebäude wird wahrscheinlich abgerissen
Für Luger ist nach dem ersten Gutachten ein Abriss wahrscheinlich. Es soll aber noch ein Zweitgutachten erstellt werden. Wegen der akuten Einsturzgefahr müssen allerdings zuvor umfangreiche Abstützungsmaßnahmen vorgenommen werden. Das soll in den kommenden Tagen geschehen. Erst danach können Sachverständige das Gebäude betreten, um es zu besichtigen, sowie ehemalige Bewohner ihre noch verwendbaren Habseligkeiten holen.

Insgesamt 13 Mieter, neun im Haus Schreberstraße 4 und weitere vier im Nachbargebäude, mussten ihre Wohnungen verlassen. Sie kamen vorübergehend bei Verwandten, Freunden sowie in einem städtischen Seniorenheim unter. Für zehn Personen wurden bereits Ersatzwohnungen im Bereich der GWG und großteils im selben Stadtteil gefunden. Nun gibt es noch Bemühungen, dass sie künftig nicht mehr Miete als bisher bezahlen müssen, damit sich durch die Explosion nicht eine noch höhere finanzielle Belastung ergibt.

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