Die Tatrekonstruktion erfolgte auf Antrag des in der Causa zuständigen Staatsanwaltes. Dabei wurden die Überfälle nachgestellt und das Trio aus Rumänien zu ihrer Verantwortung vernommen. "Wir haben mehrere Beschuldigte und mehrere Versionen", sagte der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher. "Die Tatrekonstruktion dient grundsätzlich dazu, um abzuklären, ob sich die Schilderungen mit den Tatortspuren in Einklang bringen lassen."
Die Nachstellung der Tat wurde auch filmisch dokumentiert. Die Videoaufzeichnung könne dann in der Hauptverhandlung dem Gericht vorgespielt werden, erläuterte Neher. Die Erkenntnisse aus dem Lokalaugenschein, die der Staatsanwalt nicht bekannt gab, fließen in das Strafverfahren ein. An dem Lokalaugenschein beteiligten sich u.a. auch Sachbearbeiter des Landeskriminalamtes, Mitglieder der Tatortgruppe und die Verteidiger der Rumänen. Geladen waren auch die Vertreter der Opfer.
Arztwitwe erstickte in Köstendorf
Der Überfall am 4. Dezember 2012 in Köstendorf kostete einer Arztwitwe das Leben. Die 83-jährige Johanna T. wurde in ihrem Einfamilienhaus (Bild) mit Kleidungsstücken gefesselt und mit einem Klebeband geknebelt. Laut Obduktionsergebnis ist die Frau erstickt. Die Täter nahmen Schmuckstücke mit. Alle drei Rumänen werden für diese Tat verantwortlich gemacht.
Ebenfalls brutal gingen die Täter bei dem Überfall in Straßwalchen am 6. September 2012 vor. Das Opfer, der alleinstehende 80-jähriger Pensionist Franz H., wurde mit einem Messerstich in den Oberschenkel schwer verletzt. Die Räuber brachen in dem Bauernhof (Bild 2) einen Tresor auf und flüchteten mit Bargeld, Sparbüchern und Dokumenten.
Beschuldigt werden in diesem Fall der 21-jährige Cosmin T. und der 31-jährige Viorel C. Ein weiterer Verdächtiger, ein 23-jähriger Rumäne, Iason T., wurde von Salzburger Kriminalbeamten im Februar in Rumänien vernommen, wo der Mann wegen versuchten Mordes in Haft sitzt. Er hat laut Polizei eine Beteiligung an dem Raub in Straßwalchen gestanden.
Verdächtige Anfang des Jahres von Polizei geschnappt
Die an der Tatrekonstruktion beteiligten drei Verdächtigen wurden Anfang dieses Jahres aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen: Der 21-Jährige und der 34-jährige Ioan S. gingen am 22. Jänner in Gräfelfing bei München ins Fahndungsnetz der Polizei. Am 28. Jänner klickten schließlich beim 31-Jährigen an der Grenze zwischen Rumänien und Ungarn die Handschellen (Berichte siehe Infobox). DNA-Spuren und ein unbeteiligter Bettler, der "geplaudert hatte", hatten die Ermittler zu den Beschuldigten geführt. Cosmin T. hat die Taten bereits gestanden.
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