"Das war ein reiner Bosheitsakt, weil ich alle Prozesse gewonnen habe. Und das ist nicht nur meine Meinung hier in der Gemeinde", erklärt Wilfried R. (56), nachdem ihm der Bürgermeister mitgeteilt hat, dass in sein Nachbarhaus im Jänner 18 Asylwerber einziehen werden. In ein Haus, an dem er im Zuge eines Garagenanbaus zwei Fenster zugemauert hatte und deshalb seit Jahren im Clinch mit Nachbarin Maria W. und ihrem Sohn Christian steht.
"Wollen Gebäude nicht leer stehen lassen"
Die Witwe zog nun entnervt in eine Wohnung nach Linz-Urfahr: "Es ist schon eine Umstellung, ich hab' immer gern am Land gewohnt. Aber ich brauche Abstand." Ihr Sohn hat deshalb dem Land Oberösterreich das Haus als Asylwerber-Unterkunft vorgeschlagen: "Wir wollen das Gebäude nicht leer stehen lassen, aber auch nicht verkaufen. Da ist das ideal. Und angesichts der beschämenden Ereignisse in Bad Leonfelden wollen wir auch ein Zeichen setzen", erklärte sein Notar Walter Dobler.
Caritas freut sich
Die Caritas ist hocherfreut: "Wir haben das Haus besichtigt, es eignet sich für unsere Zwecke perfekt. Im Jänner geht's los", berichtet Marion Huber, Abteilungsleiterin der Flüchtlingshilfe bei der Caritas Oberösterreich. Ob es kein Problem sei, die Asylanten in einem Haus mit zwei zugemauerten Fenstern unterzubringen? "Nein, es gibt im Gebäude ja andere Fenster."
Nachbar Wilfried R. sieht den von ihm vermuteten Angriffsversuch seiner Nachbarn, wie er sagt, "leidenschaftslos": "Wissen Sie, bei so schwierigen Nachbarn, da sind die Asylanten sicher eine Verbesserung."
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