Aktion gegen Staus

Innenstadtsperre in Salzburg ohne Probleme gestartet

Österreich
16.07.2012 14:49
Die Stadt Salzburg hat am Montag gleich zwei Sperren in Kraft gesetzt, um die Altstadt vor Verkehrsinfarkten zu bewahren. Erstens wurden wegen des schlechten Wetters Touristen zwischen 9 und 12.30 Uhr von der Innsbrucker und der Münchner Bundesstraße auf Park-and-Ride-Plätze abgeleitet. Zweitens startete auch die "Mittagsregelung": Bis 16. August ist die Einfahrt in die Altstadt werktags von 10 Uhr bis 14 Uhr nur mehr für Berechtigte erlaubt. Erstes Fazit: Das befürchtete Chaos blieb aus.

Die Mittagsregelung funktionierte laut Polizeisprecher Anton Schentz gut. "Der Beginn ist absolut zufriedenstellend." Die erste Bilanz hätte deutlich schlechter ausfallen können. Circa die Hälfte der nicht berechtigten Autofahrer, die trotz des Fahrverbots in die Altstadt gefahren und von der Polizei kontrolliert worden waren, hätten sich aber ahnungslos gezeigt.

Projektleiter: "Es ist sehr gut gelaufen"
"Es gab bisher keine Probleme", betonte auch Wolfgang Ebner vom Verkehrsreferat des Stadtpolizeikommandos am Vormittag. Das befürchtete Chaos auf den Straßen sei ausgeblieben. "Das ist sicher auch eine Folge der Schlechtwettersperre." Projektleiter Norbert Ablinger machte sich auf seiner Vespa selbst ein Bild von der Situation. "Es ist sehr gut gelaufen, das war aber noch nicht der Worst-Case-Tag", sagte der Verkehrsjurist. Mit Beginn der Salzburger Festspiele werde mit mehr Andrang in die Stadt gerechnet.

Park-and-ride-Plätze sollen Autos aufnehmen
Die von der Schlechtwettersperre betroffenen Verkehrsteilnehmer wurden an der Innsbrucker Bundesstraße nach der Himmelreich-Kreuzung auf den Park-and-ride-Platz Flughafen und an der Münchner Bundesstraße im Kreisverkehr Mitte auf den Park-and-ride-Platz Messe abgeleitet. Ausgenommen von der Schlechtwettersperre waren nur Fahrzeuge mit heimischen Kennzeichen und den deutschen Kennzeichen "BGL" und "TS". In die Innenstadt durften zudem Lkws, einspurige Fahrzeuge, Öffis, Busse sowie Personen mit Hotelbuchungsbescheinigung und mit Wohnsitz oder Arbeitsstätte in der Stadt sowie stark Gehbehinderte.

Rückstaus von bis zu 1,5 Kilometern Länge
An beiden Einfahrtsstraßen bildeten sich Rückstaus von bis zu 1,5 Kilometern Länge. Um 12.30 Uhr wurde die Schlechtwettersperre aufgehoben. Zu Mittag waren auf dem Park-and-ride-Platz Messe erst 350 Stellplätze von 3.500 belegt, am Park-and-ride-Platz Flughafen 150 von 400. In der Mönchsberg-Garage waren laut Polizei noch 520 Stellplätze frei, auch andere Garagen konnten noch Fahrzeuge aufnehmen. Insgesamt rund 1.300 Plätze sollen in den Garagen bis dahin noch freigeblieben sein.

Was Vizebürgermeister Harald Preuner heftig kritisierte. Er befürchtet massive Einbußen für die Innenstadtkaufleute: "Die Altstadtgaragen waren heute um 12 Uhr noch halbleer. Es passiert nun genau das, wovor die ÖVP und der Altstadtverband bis zum Ende und leider vergeblich gewarnt haben: Da sich diese Vertreibungsaktion anscheinend herumgesprochen hat, bleiben die Touristen der Stadt lieber gleich fern."

Polizei ermahnt zunächst bei Verstößen gegen City-Sperre
Die "Mittagsregelung", auch "Innenstadtsperre" genannt, wurde für diesen Sommer als zusätzliche Maßnahme gegen Staus getroffen. Ausgenommen davon sind Menschen mit Berechtigung wie Bewohner, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Hotelgäste, Taxis, Lieferanten, Gehbehinderte oder der öffentliche Verkehr. Die Berechtigten müssen einen Nachweis bei sich haben.

Derzeit hat eine Missachtung der "Mittagsregelung" noch keine Konsequenzen: Erst ab Mittwoch drohen Strafen. Von 20 Euro für ein Organmandat bis zu 200 Euro bei einer Anzeige. "Von ausländischen Lenkern kann bis zu 150 Euro Sicherheitshinterlegung verlangt werden", so Chefinspektor Ebner.

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