In Kärnten gelandet

Dalai Lama: “Ihr seid mountain people, wie Tibeter”

Österreich
17.05.2012 19:11
Mit einiger Verspätung ist der Dalai Lama am frühen Donnerstagnachmittag in Klagenfurt eingetroffen. Er wurde am Flughafen von Landeshauptmann Gerhard Dörfler und dem Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider empfangen. "Ich bin immer glücklich, und ich werde mich stets an Heinrich Harrer erinnern", erklärte der Gast beim Empfang. Der 76-Jährige bleibt bis Sonntag im südlichsten Bundesland, bevor er nach Salzburg weiterreist.

Dutzende Schaulustige waren zum Flughafen gekommen, um die Ankunft des geistlichen Oberhauptes der Tibeter, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen ablief, mitzuerleben. Als der Jet der Goldeck Air aus der slowenischen Stadt Maribor am Flugfeld ausgerollt war, stieg ein gut gelaunter Dalai Lama aus und bedankte sich erst einmal beim Piloten. Danach spielte die Stadtkapelle Feldkirchen auf, als Gastgeschenk überreichten die siebenjährige Elena und der sechsjährige Tim (Bild 2) dem Dalai Lama einen Korb mit Gläsern voll Honig (Bild 3) aus den verschiedenen Regionen Kärntens.

"Mountain people" auf gleichem Level mit Tibetern
Der 76-Jährige scherzte mit den Kindern, zu den Journalisten meinte er: "Ich bin immer glücklich, und ich werde mich stets an Heinrich Harrer erinnern." Sein Jugendfreund, der zuletzt in Hüttenberg gelebt hatte, wäre heuer 100 Jahre altgeworden. Zum 90er Harrers vor zehn Jahren war der Dalai Lama eigens nach Kärnten angereist, danach war er noch einmal 2006 hier gewesen.

Österreich bezeichnete der 76-Jährige als "kleines, aber gutes Land". Die Menschen hier seien "mountain people", ebenso wie die Tibeter - daher sei man auf dem gleichen Level.

Dalai Lama würdigt verstorbenen Freund Harrer
Nach dem Small Talk mit dem Empfangskomitee und den Journalisten brach der Tross in Richtung Hüttenberg auf. Dort würdigte der Dalai Lama bei seinem ersten öffentlichen Auftritt während seines mehrtägigen Österreich-Besuches den 2006 verstorbenen Harrer als "persönlichen Freund und Freund Tibets". Das geistliche Oberhaupt der Tibeter traf auch Harrers Witwe Carina.

"Wenn man nach Kärnten kommt, ist es so, als würde man alte Freunde treffen, als würde man Mitglieder seiner Familie treffen", sagte der Dalai Lama vor etwa 500 Besuchern. Harrer sei während seines Aufenthaltes in Tibet sein Lehrmeister gewesen: "Er hat mich gelehrt, was europäische Kultur ist, was Demokratie ist."

Der 76-Jährige nahm aber auch Bezug auf die politische Situation in seiner von China annektierten Heimat. Die Kultur Tibets sei in einer bedrohlichen Situation, "ich bin aber weiterhin optimistisch und von der Kraft der Wahrheit und der Gerechtigkeit überzeugt". Der Dalai Lama ortet auch die Chance für politische Veränderungen in China: "Immer mehr Menschen sehnen sich nach Demokratie und Freiheit, vor allem nach Meinungsfreiheit." Das könne zu einer Chance für Tibet werden.

Tibet-Zentrum im Knappenberg gesegnet
In das Tibetzentrum in Knappenberg, das vom Dalai Lama gesegnet wurde, setzt dieser große Erwartungen. Er hoffe, dass sich dort unterschiedliche Dialoge entwickeln könnten. Zudem soll der Bau ein Zentrum für bedrohte, indigene Völker werden und einen Dialog zwischen moderner Wissenschaft und alten spirituellen Traditionen ermöglichen.

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