Mega-Arsenal

Polizei hebt in NÖ Lager mit mehr als 20.000 Waffen aus

Österreich
19.04.2012 10:45
Im niederösterreichischen Bezirk Baden ist in den vergangenen Tagen von Polizisten ein riesiges Waffenlager ausgehoben worden. In einer Halle in Blumau-Neurisshof wurden über 770 verbotene Waffen, rund 3.260 Softguns und mehr als 16.300 Klingenwaffen sichergestellt. Die Mieterin der Halle, eine 37-jährige Frau aus Wien, wurde angezeigt, erklärte die Sicherheitsdirektion am Donnerstag.

Wie die Behörde mitteilte, befinden sich unter den verbotenen Waffen Schlagringe sowie japanische Schlagwaffen wie Nunchakus und Manriki Gusaris. Die sichergestellten Klingenwaffen umfassen demnach u.a. Springmesser, Läufer, Dolche und Macheten.

Waffen in Asia-Shops und auf Kirtagen verkauft
Die Waffen wurden laut Polizei in den zwei Asia-Shops der Verdächtigen in Wien sowie auf Kirtagen verkauft. Sie stammten überwiegend aus China und wurden teilweise sogar legal mit dem Schiff importiert - entsprechende Zollpapiere wurden entdeckt. Einige der Waffen seien aber als Spielzeuge deklariert worden - ob dies rechtmäßig war, müsse man erst überprüfen, erklärte ein Ermittler der Polizeiinspektion Günselsdorf. Die 37-Jährige wurde wegen Vergehen nach dem Waffengesetz und wegen des Verstoßes gegen gewerberechtliche Vorschriften angezeigt.

Ins Rollen gekommen waren die Erhebungen am vergangenen Freitag, weil einem Burschen in einem Lokal ein Schlagring aus der Tasche fiel und die Beamten darüber informiert wurden. Daraufhin stellte sich heraus, dass eine Gruppe Jugendlicher Waffen aus der Lagerhalle gestohlen und sie im Bekanntenkreis weitergegeben hatte. Bisher wurden neun Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren und ein 13-jähriger Unmündiger ausgeforscht, die an den Diebstählen bzw. der Weitergabe beteiligt waren. Es dürften aber noch weitere Burschen dazukommen, hieß es.

Alle seien geständig und hätten sich teilweise sogar selbst bei den Kriminalisten gemeldet, erklärte der Ermittler weiter. Mit Anzeigen müssen sie dennoch rechnen - nicht nur wegen Diebstahls, sondern weil für Jugendliche generell ein Waffenverbot gelte. Insgesamt wurden bei den Burschen 43 verbotene Waffen und 45 Klingenwaffen gefunden.

Burschen gelangten über unversperrtes Fenster in Halle
Zu den Waffen waren die Jugendlichen gekommen, nachdem einer von ihnen, der mit den Örtlichkeiten vertraut war, durch ein unversperrtes Fenster in die Lagerhalle eingestiegen war und sich umgesehen hatte. Daraufhin informierte er einige Freunde über seinen Fund, laut Polizei insgesamt vier oder fünf Burschen, die dann auf demselben Weg in die Räumlichkeiten gelangten und sich selbst bedienten. Die Waffen verkauften und verteilten sie dann an weitere Freunde.

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