"Billige Lösung"

Klimasünden-Freikauf bringt Kritik an Berlakovich

Österreich
05.04.2012 16:46
"Wir haben die Kyoto-Frage gelöst", jubelt Umweltminister Nikolaus Berlakovich (Bild). Tatsächlich jedoch wurde nicht der Kohlendioxid-Ausstoß verringert – Österreich ist meilenweit von seinen Klimazielen entfernt –, sondern unser Land kauft sich mittels Zertifikate von den Umweltsünden frei. Dafür hagelte es am Donnerstag heftige Kritik.

"Das hat mit Klimaschutz nichts zu tun. Sich billig von seiner Schuld freikaufen zu können, ist kein Grund zum Feiern", empört sich die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Und auch die Grünen nehmen Berlakovich unter Beschuss: "Der Minister leidet offenbar an Realitätsverlust. Anders ist seine Feststellung, er habe Kyoto gelöst, nicht zu erklären."

Kauf billiger Verschmutzungszertifikate
Fakt ist: Heuer läuft das Kyoto-Protokoll aus, Österreich ist weit davon entfernt, die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen. Um teuren Strafzahlungen von mindestens 600 Millionen Euro zu entgehen, kündigte Minister Berlakovich nun den Kauf von derzeit "günstigen" Verschmutzungszertifikaten um 160 Millionen Euro an. Vor einem Jahr hätten die Zertifikate, laut Ministerium, noch das Drei- bis Vierfache gekostet. Daher sei das ein gutes Geschäft.

Klimaexperten zweifeln jedoch auch an der Qualität mancher Projekte, die mit den billigen Scheinen unterstützt werden. Außerdem habe der Zukauf von Zertifikaten, so bemängeln die Grünen, keinen volkswirtschaftlichen Nutzen für Österreich – das Geld sollte besser in Österreich eingesetzt werden.

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