30 Tage muss Paw-Paw sich noch gedulden, bis sie gesund ist und aus dem Tierheim abgeholt wird. Was für die verletzte Katze eine Zeit des Hoffens und der Vorfreude ist, ist für die angehenden Besitzer Sophie (July) und Jason (Hamish Linklater) der Countdown bis zum endgültigen Erwachsenwerden, dem Ende der möglichen Selbstverwirklichung. Bis zu fünf Jahre könnte die Katze bei viel Zuneigung noch leben. "Dann sind wir 40", weiß Sophie - und "40 ist gewissermaßen 50", sagt Jason. "Das war's für uns."
Der Feststellung folgt der panische Versuch, das eigene Leben umzukrempeln und den Zeitverlauf zu beeinflussen. Während Jason seinen Job für eine IT-Telefonhotline an den Nagel hängt und fortan Bäume gegen den Klimawandel verkauft, setzt sich die tollpatschige Kinder-Tanzlehrerin Sophie mit "30 days, 30 dances" das Ziel, jeden Tag ein Tanzvideo von sich selbst auf YouTube zu stellen. Letztlich zerbricht sie jedoch unter dem Druck, Videos abliefern zu müssen und sucht Veränderung und Beschäftigung in den Armen eines älteren, allein erziehenden Vorstadt-Vaters.
Jason hinterfragt indes seine Beziehung in Gesprächen mit einem Grußkartenschreiber, den er über eine Kleinanzeige kennenlernt. So viel Sophie und Jason auch miteinander reden, so kläglich scheitert ihre Kommunikation. Unsicherheit, Angst und falsche Selbstwahrnehmung lässt sie auf der Suche nach sich selbst zunehmend auseinanderdriften - und Paw-Paw vergessen.
Das sagt "Krone"-Kinoexpertin Christina Krisch zum Film:
Voll skurrilem Humor - und mit durchaus zärtlichem Blick - lotet die Filmemacherin menschliche Unzulänglichkeiten in dieser ihrer schrägen Tragikomödie aus, ohne dabei jedoch ihre Alltagshelden hinterhältig bloßzustellen. Ein kurioser Kniff: Erzählt wird die Story aus dem Off von der Katze, die umsonst im Käfig auf ihre erhofften "Adoptiveltern" wartet, sind diese doch schlussendlich viel zu sehr damit beschäftigt, der eigenen Freiheit auf die Spur zu kommen. Verspielte Häme mit einem tierisch-tragischen Hintergrund.
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