215.000 € erbeutet

Brutalster Überfall des Jahres: Lange Haftstrafen für Duo

Österreich
19.12.2011 12:16
Acht und siebeneinhalb Jahre Gefängnis – diese Urteile sind am Montag am Landesgericht Wiener Neustadt gegen ein Bankräuber-Duo verhängt worden, das Ende Juli im niederösterreichischen Baden den brutalsten Überfall des Jahres begangen hatte. Die Männer im Alter von 28 und 29 Jahren hatten dabei mehrere Personen verletzt und knapp 215.000 Euro erbeutet.

Die Männer akzeptierten die Strafen, die Urteile sind trotzdem noch nicht rechtskräftig: Die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.

Ein Profiboxer aus Georgien und ein junger Iraner waren am 29. Juli bewaffnet und maskiert in das die Sparkassen-Filiale in der Friedrichsstraße gestürmt. Leichtes Spiel hatten sie allerdings nicht, denn einer der sechs Kunden war ein ehemaliger Polizist, der sich zur Wehr setzte. Das Duo agierte ziemlich brutal – fünf Verletzte zählte man nach dem Überfall. Kunden und Bankangestellte wurden niedergestoßen und mit Fußtritten oder Schlägen eingeschüchtert.

Ex-Polizist nahm auf eigene Faust Verfolgung auf
Dem ehemaligen Polizisten hielten die Räuber zweimal eine Waffe an den Kopf. Doch der Bedrohte ließ sich nicht einschüchtern: Als die Täter mit den erbeuteten 215.000 Euro in ihrem angemieteten Fluchtauto davonrasen wollten, alarmierte der frühere Exekutivbeamte seine aktiven Kollegen, stieg in sein eigenes Auto und folgte den Tätern.

Dank der – allerdings nicht ungefährlichen – Courage des Ex-Polizisten konnte eine Streife schon bald die Verfolgung des Fluchtwagens aufnehmen. Das Duo wollte aber nicht aufgeben: Quer durch Baden jagten die Täter davon. Dabei wurden einige Pkws gerammt, auch ein Polizeiauto – eine Beamtin wurde verletzt.

Tatzeuge musste sich durch "beherzten Sprung" retten
Bevor die Verdächtigen gestoppt werden konnten, kam es noch zu einem riskanten Zwischenfall: Mit quietschenden Reifen fuhr man auf den Ex-Polizisten zu, der gerade aus seinem Wagen gestiegen war. Er konnte sich "nur durch einen beherzten Sprung zur Seite retten", so der Staatsanwalt. Dem ehemaligen Exekutivbeamten wurden jetzt im Prozess 4.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Ob er allerdings je einen Cent davon sehen wird, ist fraglich: Die Täter waren durch finanzielle Probleme zu ihrer Tat angespornt worden.

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