Die Bankomatkarte sei dem Opfer nach Polizeiangaben bei der Rückfahrt nach einer "Trinktour" von München nach Salzburg aus dessen Geldtasche gefallen und auf dem Sitz des Zugabteils liegen geblieben. Der 45-Jährige nutzte diese Situation und nahm die Karte an sich. In München-Ost habe er, während seine beiden Begleiter schliefen, den Zug verlassen und eine Fahrkarte nach Paris gekauft.
Marseille, Nizza, Palermo, Neapel und Rom besucht
"Ich weiß nicht, warum ich das getan habe, der Alkohol hat dabei sicher eine wesentliche Rolle gespielt", erklärte der Beschuldigte. Er habe das Geld für "alles, was ich so gebraucht habe" ausgegeben. So finanzierte er sich eine Reise durch Europa - passierte Marseille, Nizza, Palermo, Neapel und Rom. Insgesamt hob der 45-Jährige 53 Mal Geld vom Bankomaten ab.
Festnahme erst im zweiten Anlauf
Er sei von selbst nach Salzburg zurückgekehrt und freiwillig zur Polizei am Salzburger Hauptbahnhof gegangen, sagte der 45-Jährige weiter aus. Die Beamten hätten ihn jedoch nach Abnahme seines Reisepasses wieder weggeschickt, da nichts gegen ihn vorgelegen sei. Am nächsten Tag klickten dann aber doch die Handschellen und der Angeklagte wurde festgenommen.
Vor Gericht zeigte sich der 45-Jährige geständig und reumütig - er wolle für den Schaden, den er verursacht hat, aufkommen. Problem: Insgesamt hat der Mann Schulden in Höhe von rund 100.000 Euro. Warum das 28-jährige Opfer erst nach drei Wochen das Fehlen seiner Bankomatkarte bemerkte, konnte er sich selbst nicht erklären. Er habe die Karte in der Zeit einfach nicht gebraucht. Der Schaden in Höhe von 10.600 Euro wurde dem Opfer bereits von dessen Bank rückerstattet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.