Weitere Hilfen?

Portugal fürchtet desaströse Folgen bei Griechen-Pleite

Ausland
21.09.2011 08:36
Eine mögliche Staatspleite Griechenlands bereitet auch Portugal zunehmend Sorgen. Sein Land würde dann nach den bereits erfolgten 78 Milliarden Euro schweren Hilfen von EU und IWF eine neue Finanzspritze benötigen, warnte der portugiesische Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Dienstag. Athen, das weiter auf neue Finanzhilfen hofft, dementierte indes Gerüchte über ein geplantes Referendum über den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone.

"Wir sind am Rande einer Situation großer Unsicherheit, um nicht zu sagen eines möglichen Zahlungsausfalls eines Staates", sagte Passos Coelho dem Fernsehsender RTP mit Blick auf Griechenland. Der Regierungschef bekannte sich erneut zu den mit der EU und dem IWF vereinbarten Sparmaßnahmen.

Neue Regierung auf striktem Sparkurs
Portugal musste ein 78-Milliarden-Euro-Rettungspaket in Anspruch nehmen, im Gegenzug muss die Regierung mit einem Sparprogramm das Haushaltsdefizit von 9,1 Prozent des BIP im Jahr 2010 auf 5,9 Prozent in diesem Jahr drücken.

Der Streit um die damit verbundenen Spar- und Reformanstrengungen hatte zu vorgezogenen Neuwahlen geführt, bei denen die Sozialisten von den konservativen Sozialdemokraten – die härtere Sparmaßnahmen forderten - als stärkste Kraft abgelöst wurden.

Griechen hoffen weiter auf neue Gelder
Griechenland darf unterdessen weiter auf neue Finanzhilfen der anderen Euro-Staaten hoffen. Die Vertreter der Troika werden Anfang kommender Woche wieder nach Athen zurückkehren. Dies wurde nach einer Telefonkonferenz mit dem griechischen Finanzminister Evangelos Venizelos am Dienstagabend in Brüssel von der EU-Kommission mitgeteilt.

Sowohl das Ministerium als auch die EU sprachen von guten Verhandlungen über die Auszahlung weiterer Hilfsgelder. Finanzminister Venizelos kündigte an, er werde am Wochenende nach New York reisen, um auch den IWF über die Entschlossenheit der Regierung in Athen zu informieren.

Griechen-Referendum über Verbleib im Euroland?
Gerüchte, wonach in dem hoch verschuldeten Land ein Referendum über den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone geplant sei, dementierte Athen. "Die Beteiligung Griechenlands am Euro ist eine unwiderrufliche und fundamentale nationale Entscheidung", erklärte Venizelos. Die Probleme, die das Land in der Euro-Zone verursacht habe, werde Griechenland mit der Umsetzung seines Spar- und Reformprogramms wieder gut machen.

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