Seit Jahresbeginn

Mehr tote Kinder auf Österreichs Straßen zu beklagen

Österreich
08.04.2011 13:51
Während die Zahl der Verkehrstoten 2010 auf einem historischen Tiefstand war, zeichnet die aktuelle Unfallstatistik für 2011 ein alarmierendes Bild: Seit Jahresbeginn sind auf Österreichs Straßen bisher mehr Kinder und Fußgänger bei Verkehrsunfällen getötet worden als im Vorjahr. Auch die Zahl der Todesopfer nach Alkoholunfällen ist im Steigen begriffen.

Von 1. Jänner bis 3. April 2011 starben sechs Kinder im Straßenverkehr, 2010 wurde dagegen in diesem Zeitraum kein einziges Kind getötet. Bisher kamen heuer 24 Fußgänger im Straßenverkehr ums Leben, im Vorjahr waren es im Vergleichszeitraum 21. Nach Alkoholunfällen gab es heuer bisher acht Todesopfer, im Vorjahr waren es fünf, berichtete Otmar Bruckner vom Verkehrsdienst im Innenministerium am Freitag.

Weniger Tote bei Tempodelikten
Deutliche Rückgänge bei den Todesopfern gab es 2011 bisher bei Tempodelikten. 23 Menschen starben nach Unfällen, bei denen nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache war (2010 waren es 34 Getötete). Auch die Zahl der Toten, die zum Zeitpunkt des Unfalls nicht angeschnallt waren, ging zurück - von 18 im Jahr 2010 auf acht heuer.

Insgesamt hat sich die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr bisher um zehn reduziert (2010: 110; 2011: 100). Rückgänge gab es in Niederösterreich (2010: 38; 2011: 30), Oberösterreich (2010: 25; 2011: 23), Salzburg (2010: 9; 2011: 5), der Steiermark (2010: 15; 2011: 10), in Tirol (2010: 8; 2011: 7) und Wien (2010: 5; 2011: 4). Anstiege wurden im Burgenland (2010: 1; 2011: 5) und in Vorarlberg (2010: 1; 2011: 8) verzeichnet. Unverändert blieb die Zahl in Kärnten mit acht Toten.

Verkehrstote 2010 auf historischem Tiefstand
Verkehrsministerin Doris Bures hat unterdessen am Freitag die Unfallzahlen für das Gesamtjahr 2010 präsentiert: Demnach starben im vergangenen Jahr insgesamt 552 Personen auf den Straßen - um deutliche 13 Prozent weniger als 2009. "Unsere Maßnahmen greifen", so Bures. 

Die Statistik zeigt für 2010 einen Rückgang um je sieben Prozent bei Unfällen und Verletzten. 81 Personen weniger als 2009 sind auf Österreichs Straßen gestorben, so Peter Laimer von der Statistik Austria. Das ist der niedrigste Wert seit 1961, dem Beginn der einheitlich geführten Unfallstatistik. Die prozentuellen Rückgänge waren 2010 sogar höher als in den Jahren davor. Weniger Unfälle gab es vor allem mit einspurigen Fahrzeugen (minus zwölf Prozent), Radfahrern (minus elf Prozent) und Fußgängern (minus sieben Prozent).

Im EU-Vergleich sind die Zahlen allerdings nicht ganz so gut. "Da sind wir im Mittelfeld", sagte Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit. "Handlungsbedarf besteht vor allem bei den ungeschützten Verkehrsteilnehmern", so der KfV-Direktor. Darüber hinaus müssten weitere Maßnahmen gegen Alkohol- und Drogenunfälle gesetzt werden.

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