Bei minus zehn Grad

Snowboarder überleben eisige Nacht in Schneeloch

Salzburg
26.02.2011 18:12
Zwei einheimische Snowboardfahrer haben die Nacht auf Samstag am Kitzsteinhorn in Kaprun (Pinzgau) bei mehr als minus zehn Grad in einem Schneeloch verbracht. Die erfahrenen Alpinisten Markus Stabl und Daniel Gassner (Bild rechts) waren am späten Nachmittag in gefährliches Gelände geraten und mussten die Abfahrt schließlich wegen Dunkelheit abbrechen. Die gut ausgerüsteten Pinzgauer gruben sich mit einer Lawinenschaufel ein Iglu und überstanden die Eiseskälte unversehrt.

"Sie hatten eine komplette Lawinenausrüstung dabei. Wenn sie nicht in dem Iglu übernachtet hätten, dann hätten sie erfrieren können", sagte Rettungshubschrauberpilot Andreas Wimmer. Der Pilot und das Besatzungsteam des Hubschraubers "Alpin Heli 6" befreiten die beiden Pinzgauer am Samstag gegen 6.45 Uhr mithilfe eines Seils aus ihrer Notlage in 1.800 Meter Seehöhe.

Abfahrt wegen Dunkelheit abgebrochen
Die Snowboarder hatten am Freitagnachmittag eine Abfahrtsvariante über die niedere Kammerscharte in Richtung Kraftwerk Limbergsperre gewählt. In der "Bärrinne" stießen sie auf stark vereistes Gelände und änderten deshalb ihre Route. "Dabei wurden sie vom Einbruch der Dunkelheit überrascht und mussten die Abfahrt abbrechen", so die Polizei.

"Wir konnten nicht mehr weiter", erinnern sich Stabl (34) und Gassner (25). Also alarmierten sie per Handy die Einsatzkräfte, doch wegen der Dunkelheit und dem gefährlichen Gelände konnten die 27 Bergretter, ein Arzt und ein Alpinpolizist nicht zu den beiden vordringen. "Ein Rettungsflug war wegen des Wetters aber unmöglich", schildert Alpin-Heli-6-Pilot Andreas Wimmer (Bild links, rechts außen). Und auch die 27 Bergretter konnten nicht zu dem Duo vordringen.

Mit 30-Meter-Seil vom Berg heruntergeholt
Samstag früh startete gleich um 6.30 Uhr der Alpin Heli 6 aus Zell am See. "Wir informierten die Männer vorher, dann holten wir sie mit einem 30-Meter-Seil vom Berg herunter", schildert Pilot Wimmer. Als das Rettungsteam von "Alpin Heli 6" die Snowboarder barg, "waren sie wohlauf", so der Pilot. "Richtig unterkühlt waren sie nicht, aber kalt ist ihnen schon gewesen."

Alpinisten in Bad Gastein gerettet
Bereits am Freitag hatten Bergretter in Bad Gastein (Pongau) drei in Not geratene Alpinisten ins Tal bringen müssen. Ein 49-jähriger Skifahrer aus Holland hatte sich mit seiner 15-jährigen Tochter auf der Nordabfahrt von Sportgastein am Nachmittag verirrt. Sie wurden vom Polizeihubschrauber "Libelle" aus unwegsamem Gelände geborgen.

Oberösterreicher im Ankogelskigebiet geborgen
Ebenfalls am Nachmittag wusste ein 41-jähriger Snowboarder aus Oberösterreich im Ankogelskigebiet auf einem steilen Hang abseits der Piste nicht mehr weiter. Noch dazu hatte er sein Snowboard verloren. Er wurde von Bergrettern aus Mallnitz und Bad Gastein gegen 20.30 Uhr geborgen. Der Mann blieb unverletzt.

von Max Grill (Kronen Zeitung) und salzburg.krone.at
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