Hohe Auszeichnung

Andrea Fischbacher zur “Sportlerin des Jahres” gekürt

Salzburg
04.11.2010 10:21
Skifahrerin Andrea Fischbacher und Tennisprofi Jürgen Melzer sind Österreichs "Sportler des Jahres 2010". Bei der Preisverleihung in der Eventpyramide in Vösendorf nahmen sie am Mittwochabend ihre Trophäen entgegen. "Mannschaft des Jahres" wurden die nordischen Kombinierer.

Nach zweijähriger Dominanz durch Melzer-Freundin Jukic (2008, 2009) stellt wieder der Österreichische Skiverband die "Sportlerin des Jahres". Nachfolgerin von Nicole Hosp (2007) ist die Salzburgerin Andrea Fischbacher, die als einzige rot-weiß-rote Athletin bei den Olympischen Spielen in Kanada eine Goldmedaille erobert hat. Die jetzt 25-Jährige krönte sich im Februar in ihrer Spezialdisziplin Super-G und wurde für den Ehrgeiz, den sie seit ihrer Kindheit an den Tag legt, belohnt.

"Ich habe abgeschwungen, die 1 aufleuchten sehen und gedacht: Wer ist jetzt Erste? Ich, oder wer?" Dreimal hat sich Fischbacher im Zielstadion von Whistler Creekside umgedreht und zur Anzeigentafel geblickt, ehe sie sich sicher war. Auf dem von ihrem Trainer Jürgen Kriechbaum gefinkelt gesetzten Kurs auf der technisch anspruchsvollen und damit für Fischbacher maßgeschneiderten "Franz's" war sie das Rennen ihres Lebens gefahren. Und es war ein Gold, das sie regelrecht angekündigt hatte. So wie sie von klein auf wusste, was sie werden will: "Skifahrerin."

"Fischis" erste Ski gab es zu Weihnachten 1988

Als Andrea "Fischi" Fischbacher zu Weihnachten 1988 ihre ersten Ski geschenkt bekam, drehte die Dreijährige damit im Elternhaus ein paar Runden um den Tischtennistisch, wobei laut Augenzeugen die Linie von Runde zu Runde bereits enger wurde. Am Christtag ging sie mit Papa Hans erstmals auf die Piste. Im Winter 1990 räumte sie bei den Ortsmeisterschaften ihre erste Medaille ab. Im darauffolgenden Winter stieg sie ins Kadertraining beim Skiclub Eben ein, dem sie immer noch angehört, und dominierte im Pongauer Bezirkscup und bei Schulmeisterschaften in ihrer Altersklasse. Nach der Skihauptschule in Bad Gastein wechselte sie in jene in Schladming und anschließend in die Skihandelsschule.

Den ersten großen Sieg landete Fischbacher am 12. Februar 2004 bei der Junioren-WM in Marburg, als sie den Super-G ex aequo mit der Italienerin Nadia Fanchini gewann. Als Zweite in der Europacup-Super-G-Wertung eroberte sie einen Startplatz im Weltcup und im ÖSV-A-Kader. Im Jahr darauf gelang ihr die erfolgreiche Titelverteidigung bei der Junioren-WM in Bardonecchia, zudem holte sie sich den Gesamtsieg im Europacup und wieder Platz zwei in der Super- G-Spezialwertung.

Jürgen macht's Mirna nach
Ein Jahr nach seiner Freundin Mirna Jukic hat es auch Jürgen Melzer geschafft. Nach einer Leistungsexplosion in der Saison 2010 wurde der 29-jährige Niederösterreicher am Mittwoch, nur drei Tage nach seinem neuerlichen Titelgewinn in der Wiener Stadthalle, erstmals als Österreichs "Sportler des Jahres" geehrt. Dies ist ein weiterer Höhepunkt nach French-Open-Halbfinale, Achtelfinali in Wimbledon und bei den US Open, dem Doppel-Wimbledon-Triumph und Siegen unter anderem über Rafael Nadal.

Innerhalb eines Jahres entwickelte sich Melzer vom konstanten Spieler der erweiterten Weltklasse um die Top 30 zum Top-10-Anwärter. Dabei hatte er lange Zeit als ein Riesentalent gegolten, dem der letzte Kick fehlt. Und viele Jahre lang war auch die Last eines Thomas Muster zu schwer für Melzer, der erst 2006 mit 25 seinen ersten ATP-Turniersieg holte. Immer wieder wurde er an dem einstigen Übersportler gemessen. Doch in diesem Jahr ist Melzer aus dem langen Schatten herausgetreten und wurde als zweiter Tennisspieler nach Muster (1990 und 1995) zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt. Tennis ist dank ihm auch in Österreich wieder "in".

Kombinierer holen sich den Mannschafts-Preis

Zu Österreichs "Mannschaft des Jahres 2010" wurden die Nordischen Kombinierer des ÖSV gekürt. Das Quartett Felix Gottwald, Bernhard Gruber, David Kreiner und Mario Stecher erhielt in der von Sports Media Austria (SMA) und der Sporthilfe durchgeführten Wahl die meisten Stimmen. Die Team-Olympiasieger von Vancouver setzten sich mit 704 Punkten (56 erste Plätze) vor den Skisprung-Olympiasiegern und Skiflug-Weltmeistern Wolfgang Loitzl, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer sowie Andreas Kofler (Olympia) bzw. Martin Koch (Skifliegen) durch, die auf 658 Zähler kamen (50).

Die im Olympia-Staffelbewerb zweitplatzierten ÖSV- Biathleten Simon Eder, Dominik Landertinger, Daniel Mesotitsch und Christoph Sumann wurden Dritte (431/30).

Matthias Schwab ist "Aufsteiger des Jahres"

Den Titel "Aufsteiger des Jahres", bei dem auch die krone.at-User mitvoten konnten, holte sich Jung-Golfer Matthias Schwab. Bei den Austrian Open hatte der 15- jährige Schladminger zuletzt mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam gemacht. Den "Special Award" holte sich Toni Innauer (Ski nordisch), "Sportlerin des Jahres mit Behinderung" wurde Claudia Lösch (Ski alpin), "Sportler des Jahres mit Behinderung" Georg Tischler (Leichtathletik). Zum "Special-Olympics-Sportler des Jahres" wurde Thomas Praxmarer (Ski alpin) gewählt.

An der Wahl zu Österreichs Sportlern des Jahres, die zum 62. Mal durchgeführt wurde, nahmen rund 240 Sportjournalisten teil, die erstmals per Internet ihre Stimme abgaben. Die Wahl wurde von der Sporthilfe in Zusammenarbeit mit Sports Media Austria, der Vereinigung der österreichischen Sportjournalisten, durchgeführt.

1.500 Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft machten die Galanacht wie jedes Jahr auch zu einem gesellschaftlichen Event. Darunter natürlich das "Who is who" des österreichischen Sports, angeführt von Annemarie Moser-Pröll. Österreichs "Sportlerin des Jahrhunderts" hält auch bei der jährlichen Sportlerwahl mit sieben Erfolgen (1973, 74, 75, 77, 78, 79, 80) den Rekord.

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