„Kontakte reduzieren!“

Österreicher „deutlich“ mehr unterwegs als im März

Österreich
19.11.2020 16:20

Knapp 7000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind am Donnerstag in Österreich gemeldet worden. Für Gesundheitsminister Rudolf Anschober bedeutet das die Fortsetzung der „Stagnation auf dramatisch hohem Niveau“. Die gute Nachricht: Verglichen mit den vergangenen Tagen wurden lediglich geringe Zuwächse in den Spitälern verzeichnet. Die schlechte: Die Bewegungsintensität ist derzeit zwar eindeutig geringer als in der Vorwoche, aber noch immer „deutlich höher“ als im ersten Lockdown im Frühling, heißt es vom Gesundheitsministerium. 

Im Voll-Lockdown, der seit Dienstag gilt, gibt es mehrere Gründe, die Wohnung oder sein Haus legal zu verlassen - und davon machen die Österreicher nun mehr Gebrauch als noch im ersten Herunterfahren des Landes im März dieses Jahres. Zwar sei die Bewegungsintensität bereits „eindeutig geringer als in der Vorwoche“, doch dem Gesundheitsministerium zu hoch. Anschober appellierte daher ein weiteres Mal eindringlich an die Österreicher, die Kontakte weiterhin massiv zu reduzieren und die Möglichkeiten von Home-Office zu nützen.

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter bestätigte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, dass nun mehr Personen auf der Straße seien als im ersten Lockdown, aber es sei die Frage, wie sich die Leute auf der Straße verhalten. Dies unterstrich auch Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. „Im Freien, wenn man Abstand hält, kann man sich nicht leicht anstecken“, sagte Szekeres. Die Gefahr bestehe in geschlossenen Räumen.

Noch keine klare Verringerung bei Neuinfektionszahlen
Auswirkungen des harten Lockdowns sind bei den Infektionszahlen noch nicht ersichtlich, sehr wohl aber jene des Teil-Lockdowns, der bereits seit 3. November in Kraft ist. Die massiven Zuwächse konnten gestoppt werden, eine klare Abnahme jedoch noch nicht eingeleitet werden. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen bleibt „dramatisch hoch“, konstatierte das Gesundheitsministerium.

Wie aus den Zahlen von Innen- und Gesundheitsministerium hervorgeht, waren am Donnerstag insgesamt 4614 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern. 683 benötigten intensivmedizinische Versorgung, am Mittwoch waren es 682 gewesen. Die Zahl der Toten stieg um 62 - seit Beginn der Pandemie starben 2116 Menschen an den Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion.

„Die kommenden zwei Wochen werden die entscheidenden Tage für unsere Intensivstationen. Durch ein massives Verringern der Kontakte können wir alle unterstützen. Die Arbeitssituation für die MitarbeiterInnen in den Krankenhäusern wird immer schwieriger, der Druck steigt“, konstatierte Anschober und dankte allen Spitalsmitarbeitern für ihr Engagement.

Enormer Anstieg an Todesopfern in Heimen
Allerdings schlägt die zweite Coronawelle in den österreichischen Pflege- und Altersheimen mit deutlich mehr Wucht zu als die erste. Mehr als die Hälfte aller Covid-19-Opfer in Heimen (323 von 607) wurde alleine in den vergangenen 40 Tagen verzeichnet.

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