Die hässliche Garage war der Familie aus Gerolding schon lange ein Dorn im Auge. Statt dem uralten Zubau sollte ein hübsches Wohnhaus für einen der Söhne entstehen. Gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Vater machte er sich am Samstag an die Arbeit. Ziegelstein für Ziegelstein wurden abgetragen, gegen Nachmittag blieb von dem Gebäude nur noch ein wackeliges Gerippe.
Gegen 14 Uhr dann die dramatische Wende: Beim Entfernen des Dachstuhls kippte eine der stützenden Feuermauern um, eine Lawine aus Steinbrocken riss einen der Söhne in die Tiefe, begrub den 43-Jährigen unter sich. „Der Bruder ist sofort zu dem Verletzten geeilt und wollte ihn aus der lebensgefährlichen Falle befreien“, schilderte der Polizist Herbert Stumpfer. Doch die Steine waren zu schwer, der Verletze konnte nur das Gesicht des Verschütteten freilegen und ihm so das Atmen ermöglichen.
Sofort wurden Feuerwehr und ÖAMTC alarmiert. Mit einem Spezialkran musste der Verletzte aus seinem „Steingefängnis“ befreit werden. Ganz langsam, denn der Trümmerhaufen hätte abermals kollabieren können. Eine Befreiungs-Aktion, ähnlich einem Mikadospiel. Der 43-Jährige wurde schließlich mit inneren Verletzungen ins Krankenhaus Krems geflogen, der 700. Einsatz in diesem Jahr für den Rettungshubschrauber "Christophorus 2".
von Michael Pommer, Brigitte Blabsreiter, Franz Crepaz (Kronen Zeitung) und noe.krone.at
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