Wegen des Sparzwangs im Landesbudget werden die Unterstützungen für die Frauenhäuser um 15 Prozent gekürzt. Im Tennengau soll es deshalb künftig kein stationäres Frauenhaus, sondern ambulante Betreuungsangebote für Hilfe suchende Frauen geben, sieht Burgstaller einen geänderten Bedarf in der Region.
Das stimme nicht, ärgert sich hingegen Christian Stöckl, VP-Bürgermeister von Hallein: "Das von Burgstaller geplante 'Aus' ist ein Schlag ins Gesicht aller, die sich um die regionale Versorgung von in Not geratenen Frauen und Müttern bemühen."
Optimale Auslastung
Die Unterstützer des seit 18 Jahren bestehenden "Hauses Mirjam" argumentierten mit der hohen Auslastung: Heuer sind die acht zur Verfügung stehenden Plätze bisher zu 78 Prozent belegt. "Das ist optimal, weil in einem Frauenhaus soll es ja keine Wartelisten geben", sagte Andrea Helminger, Sozialarbeiterin im "Haus Mirjam".
Große Hemmschwelle
Betreut werden nicht nur Frauen aus der unmittelbaren Umgebung, sondern auch Schutzsuchende und deren Kinder aus dem Lungau, dem Pongau und dem Flachgau, wo es keine entsprechenden Angebote gibt. "Für Frauen aus den Landbezirken ist der Gang ins Frauenhaus in die Stadt Salzburg mit noch einer größeren Hemmschwelle verbunden", weiß Helminger aus Erfahrung.
Nachfrage steigt
Eine ambulante Betreuungseinrichtung ist auch für sie keine Alternative. "Es braucht in der Region eine Anlaufstelle, die rund um die Uhr erreichbar ist", ist die Sozialarbeiterin überzeugt. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten steige der Bedarf. "Wir haben heuer um 40 Prozent mehr stationäre Aufnahmen als 2008", berichtet Helminger. Auch die Nachfrage nach Beratung ist größer geworden. "Das war aber sicher nur die erste Welle. In den nächsten ein bis zwei Jahren werden die Auswirkungen der Wirtschaftskrise noch viel stärker spürbar werden ", glaubt die Sozialarbeiterin.
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