Und das bis 2030:

313.200 Euro Jahresmiete für leeres Asylquartier

Salzburg
19.04.2018 11:21

Es steht leer und verfällt: Im früheren Luxus-Hotel Kobenzl am Gaisberg wurden die Luxus-Suiten mit Stockbetten ausgestattet, 100 Asylwerber sollten hier untergebracht werden. Doch es gibt keinen Bedarf. Der Bund bezahlt dennoch bis 2030 eine monatliche Pacht von 26.100 Euro.

Noch weitere 3,758 Millionen Euro kostet dem Steuerzahler eine Kurzschlusshandlung des Bundes aus dem Jahr 2015. Damals schloss Innenministerin Mikl-Leitner mit Unterstützung des Landes Salzburg einen 15-Jahres-Pachtvertrag mit den Eigentümern des Hotels Kobenzl ab: Monatlich je 26.100 € werden nämlich noch bis Ende 2030 für das „Verteilerzentrum-West“ fällig. Auch wenn kein einziger Flüchtling hier mehr einziehen sollte.

„Ein falsches und fatales Signal für die Tourismus-Stadt“ nannte es „Zistel“-Wirt Michael Hauser damals, dass die Politik die Umwandlung eines Nobel-Hotels in ein Flüchtlingsquartier zulasse. Jetzt zahlt der Steuerzahler, egal ob mit Bundes- oder Landes-Mascherl den Preis dafür, dass man nicht flexiblere Quartiere wie Kasernen für den Ansturm der Asylwerber herangezogen hat.

Denn so cool Hotel-Neubauten in Stadt auch sind (etwa das Cool-Mama), so einmalig ist und bleibt die Lage des Kobenzl am Gaisberg. Das wussten gekrönte Häupter wie Königin Beatrix der Niederlande , Staats- und Regierungschefs , Festspiel-Künstler und Pop-Idole stets zu schätzen. Arnold Schwarzenegger war Stammgast, Präsident Nixon war ein Freund des Hauses, US-Politik-Legende Henry Kissinger war begeistert und selbst der japanische Kaiser Naruhito war, als er noch Thronfolger war , im Kobenzl zu Gast.

Im Innenministerium will man prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, aus dem Kobenzl-Vertrag auszusteigen. Für ein anderes Quartier, das Abtenauer Jugend-Gästehaus, einst als Flüchtlingsquartier gedacht (und jetzt leer) fallen ebenso 25.000 Euro Monatsmiete (durch das Land) an. Hier gibt es einen Kündigungsverzicht bis 2019. Kaum belegt ist auch das Quartier der früheren Porsche-Informatik in Bergheim: Für 245 Asylwerber ausgelegt, wohnen gerade rund 40 Menschen hier.

Wolfgang Weber
Wolfgang Weber
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