Voestchef und LH-Vize:

Schulterschluss für JKU-Rektor Lukas

Oberösterreich
31.03.2018 11:09

Der für Wirtschaftspolitik zuständige LH-Vize Michael Strugl (ÖVP) und Wolfgang Eder, Generaldirektor des Leitbetriebs Voestalpine, machen einen Schulterschluss für den JKU-intern unter Druck geratenen Rektor Meinhard Lukas. Sie warnen vor einem vorzeitigen Ende der Ära Lukas und fürchten negative Folgen für die Linzer Universität und den Wirtschaftsstandort Oberösterreich.

Nach Kritik aus einer Betriebsratsumfrage (wir berichteten, siehe zum Beispiel hier und hier) überlegt Rektor Meinhard Lukas gerade, ob er sich demnächst der Wiederwahl stellen  soll - wir berichteten. Seine erste Funktionsperiode, die am 1. Oktober 2015 begann, endet zwar erst am 30. September 2019, eine Weiterbestellung darüber hinaus wäre in einem vereinfachten Verfahren aber schon jetzt möglich und von Strugl und Eder auch so gewünscht. Einerseits wegen der Person, andererseits wegen der demnächst beginnenden Budgetverhandlungen mit dem Uni-Ministerium.

Rückfall in den Dornröschenschlaf?
„Meinhard Lukas ist angetreten, um Dinge zu verändern an der JKU. So etwas löst auch Widerstände aus, und wenn man man dem nicht ausweichen will auch Kritik“, sagt ÖVP-Politiker Strugl: „Unser Interesse ist, dass das, was begonnen wurde, weiterentwickelt wird. Sonst fällt die JKU zurück in einen Dornröschenschlaf.“ Denn wenn die Geschlossenheit fehle, drohten die Verhandlungen mit dem Bund über mehr Geld für die JKU nicht das gewünschte Ergebnis zu bringen.

„Dynamik darf nicht verloren gehen“
Auch Eder plädiert für die Weiterentwicklung der JKU durch Lukas: „Ihm wird nachgesagt, dass er ein bisschen anecke. Aber er hat in der Kürze seiner Amtszeit schon viel bewegt. Wenn diese Dynamik, die ja immerhin auch zu einer 13-prozentigen Erhöhung der Anfänger im MINT-Studienbereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) geführt hat, in Frage gestellt wird und verloren geht, dann werden nicht nur wir uns verstärkt umorientieren müssen (nämlich hin zu anderen Unis), sondern viele andere oberösterreichische Unternehmen auch.“

„Es reicht nicht, vor sich hin zu forschen“
Generaldirektor Eder hat auch einen eindringlichen Appell in Richtung Forschung und Lehre an der JKU: „Es ist leider nicht ganz einfach vermittelbar im Lande Oberösterreich, vor allem auch an diejenigen nicht, die es wissen müssten, sprich also Professoren an der Uni, dass es nicht reicht hier halt eine Professur zu haben und vor sich hin zu forschen. Das Thema Leistung ist im Übrigen auch in der Wissenschaft ein ganz zentrales Thema, wie auch Leistungsbereitschaft, das sollte man nicht vergessen. Das heißt, eine bloß lauwarme, halbherzige Forschung und Lehre sollte man besser gleich sein lassen, weil das dafür zur Verfügung stehende Geld ist wahrscheinlich auch nicht gut investiert und ist in jedem Fall zu teuer, so eine Einrichtung sollte man sich dann überhaupt sparen und das Geld besser anderswo investieren oder gar nicht.“

„Permanente Veränderung nötig“
Eder weiter: „Es gibt keine einzige erfolgreiche Uni, die sich gegen Veränderung wehrt. Das gilt genauso für Unternehmen. Der langfristige Erfolg braucht permanente Veränderung und die muss immer schneller gehen, diese Anpassung an die globalen Entwicklungen. Man braucht Veränderung und das muss einem klar sein, das ist nicht immer angenehm. Das ist vielfach was, was wehtut, aber am Ende des Tages etwas Unumgängliches.“

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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