Tatsächlich gab es einmal eine „Gelbe Elektrische“, die ab 1909 vom Bahnhof über die Schwarzstraße zum Alten Markt, später (ab 1941) dann auch in die Riedenburg führte. Zu einer Zeit, als eben noch kein öffentlicher Bus existierte.
In den vergangenen Monaten hat Planungs-Stadtrat Johann Padutsch pensionierte Beamte in einer geheimen Arbeitsgruppe beauftragt, die Straßenbahn wieder zu beleben.
Straßenbahnbrücke über Salzach nötig
Herausgekommen ist eine Route über die Rainerstraße zum Max-Ott-Platz, von dort weiter zur Schwarzstraße an der Staatsbrücke vorbei zum Giselakai. Dort wäre – etwa auf der Höhe des „Bazillus“ – eine neue Straßenbahnbrücke über die Salzach nötig, um dann über den Rudolfskai zur Alpenstraße zu gelangen.
„Das Projekt ist ein völliger Unsinn“, ärgert sich Michael Wanner, Vorsitzender des Planungsausschusses: „Wir haben ein Obus-System, um das uns ganz Europa beneidet. Für eine Bahn ist weder genug Platz da, noch brauchen wir sie.“
Für eine Straßenbahn müssten Schwarzstraße, Rainerstraße und Giselakai für den Individualverkehr weitgehend gesperrt werden. Ein Insider: „Außerdem müsste alles komplett aufgerissen werden, weil wegen des enormen Drucks der Straßenbahn keine Leitungen in Richtung der Gleiskörper verlegt sein dürfen.“
Alternative zur Stadtbahn-Verlängerung?
Die Tram sollte laut Stadtplanung eine günstigere Alternative zur Verlängerung der Stadtbahn sein – die wegen der Kosten von über 250 Millionen Euro keine Chance auf Verwirklichung hat. Am 27. Oktober reisen Salzburgs Gemeinderäte nach Bern in die Schweiz. Um sich dort die Straßenbahn anzuschauen.
von Wolfgang Weber, "Salzburger Krone"
Das Bild zeigt eine Nostalgiefahrt der früheren Salzburger Straßenbahn in Wien.
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