Dorfchefs antworten

Warum lehnen Sie die Hochwasserpläne ab?

Tirol
24.02.2018 06:11

Gegenseitige Schuldzuweisungen dominierten zuletzt die Diskussion um den 250 Millionen Euro teuren Hochwasserschutz im Unterland. Drei Gemeinden – Radfeld, Kundl, Angath – lehnen das Großprojekt bisher ab. Die „Krone“ fragte die Bürgermeister, wo es hakt und ob eine Zustimmung doch noch realistisch ist.

Unzählige Treffen mit Grundbesitzern, Gemeinden, ÖBB, Asfinag und Tiwag wurden für das Megeprojekt abgehalten. Der koordinierende LA Alois Margreiter (ÖVP) erhofft einen baldigen „Durchbruch“.. Wörgl drängt und will, dass das Land endlich „drüberfährt“. Drei Dorfchefs bleiben vorerst ablehnend.

Nein in Radfeld: „Für uns ist das Projekt unbefriedigend, weil die Unterkante der Autobahnbrücke nicht angehoben würde, hier war es schon 2005 sehr knapp“, sagt Bürgermeister Josef Auer. Im Ernstfall würden sich hier die Wassermassen stauen und in den Ort ergießen. Zudem würde in Radfeld am meisten Retentionsfläche benötigt (1,71 Millionen m²), was die räumliche Entwicklung total einschränke. „Wenn sich diese Punkte nicht ändern, gibt es auch in fünf oder zehn Jahren keine Zustimmung“, gibt sich Auer kämpferisch.

Nein in Kundl: Die Gemeinde erklärte schon vor einem Jahr, dass man „nach derzeitigem Stand“ nicht zustimmen könne. Daran hat sich laut Bürgermeister Anton Hoflacher nichts Fundamentales geändert. „Neu ist aber ein begonnenes Grundzusammenlegungsverfahren. Das könnte die für die Landwirte nötigen Tauschgründe ermöglichen.“

Nein in Angath: Auch hier ist die Innbrücke einer der Knackpunkte. „2005 fehlten nur mehr 20 Zentimeter. Wenn die Brücke zu niedrig ist, säuft das Dorf ab.“ Eine weitere Forderung von Angath: Man will „null Kosten“ übernehmen, weil man ohnehin viele Lasten (Dämme, Retention) trage.

Fazit: Bis zu einem dreifachen Ja aus den Gemeinden dürften noch viele Verhandlungsrunden und Geduld nötig sein.

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