Vor drei Jahren öffnete er mit seinem fröhlich-frischen Debüt "Life in Cartoon Motion" die Pforten zu seinem kunterbunten kindlichen Reich – und es kamen so viele Besucher, wie er es selbst nicht für möglich gehalten hat. Innerhalb kürzester Zeit war der schüchterne Sänger ein Weltstar. "Pop hat mich populär gemacht", zieht er nüchtern ein Resümee.
"Natürlich war es hart, erwachsen zu werden"
Und populär zu sein war etwas, das er nicht kannte. Geboren im Libanon, in Frankreich aufgewachsen und schließlich nach London weitergewandert, fühlte sich Mika nirgends zu Hause. In der Schule wurde der dünne Bursche gemobbt. "Ich war von so vielen Kulturen geprägt, dass ich gar nicht wusste, wer ich bin. Wir kamen von nirgendwo und überall. Ich musste mir mit meinen Songs eine eigene Welt kreieren. Ohne meine Lieder hätte ich nicht überlebt", meint er nachdenklich. "Als Teenager habe ich mich immer hinter meiner Musik versteckt, sie hat mich wertvoll gemacht." Seine Teenager-Jahre reflektiert er jetzt im neuen Album "The Boy Who Knew Too Much" – in bewährt fröhlich-bunter Form. "Natürlich war es hart, erwachsen zu werden. Aber ich will ja niemanden depressiv machen", lacht er.
Mittlerweile hat der zerrissene Junge von einst eine Heimat gefunden. "Mein Zuhause ist eindeutig die Bühne. Hier fühle ich mich wohl und verstehe genau, was passiert. Andere Situationen, die ich nicht verstehe, machen mir Angst", erklärt Mika. "Irgendwie bin ich wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Aber der auf der Bühne ist definitiv nicht das Monster", schmunzelt er.
von Franziska Trost
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.