Internet-Fehde

Keine Gratis-Übernachtung: Bloggerin rastet aus

Star-Style
21.01.2018 11:59

Eigentlich wollte eine britische YouTuberin und Bloggerin nur ein schönes Wochenende mit ihrem Freund in Dublin verbringen – gratis, versteht sich. Doch anstatt auf ihr Business-Angebot einzugehen, erteilte ihr das ausgewählte Hotel in der irischen Hauptstadt eine klare Absage. Grund genug für die junge Frau, sich nun in einem 17-minütigen (!) Video darüber aufzuregen, wie unglaublich unhöflich sie diese Reaktion findet. Der Betreiber des Hotels zieht nun Konsequenzen.

Sie sind in Sachen Trends immer up-to-date und geben auf Instagram und Co. meist viele Einblicke in ihr Leben: Influencer sind die neuen Stars und bekommen zumeist alles gratis, solange sie nur mit schönen Aufnahmen und wohlwollenden Kommentaren für ein Produkt Werbung machen. Sollte dieser Business-Plan jedoch einmal nicht aufgehen, gibt’s offenbar ein mords Bahöl, wie jetzt Bloggerin Elle Darby aus Großbritannien beweist.

Das selbst ernannte Internet-Sternchen hatte nämlich den Plan, mit seinem Freund einen Trip nach Dublin zu machen, und wollte dort im „The White Moose Café“ übernachten – gratis, versteht sich. Im Gegenzug wollte Darby ein wenig Werbung für das hübsche kleine Hotel machen. Immerhin könne sie ja auf 87.000 YouTube-Fans und 76.000 Follower auf Instagram verweisen, stellte die Netz-Berühmtheit in ihrer Anfrage an die Unterkunft klar.

Öffentliche Abfuhr vom Hotel
Doch dieses Mal machte Elle Darby offensichtlich die Rechnung ohne den Wirten. Denn anstatt auf den Deal einzugehen, kassierte die Britin eine knallharte Abfuhr – und das öffentlich. Der Hotelbesitzer Paul Stenson stellte auf Facebook nämlich klar: Ein Zimmer bekommt man bei ihm nur, wenn man auch dafür bezahlt.

Dazu veröffentlichte der Ire nicht nur das Mail der Bloggerin, sondern zudem einen Konter, der sich gewaschen hatte. Sollte er Darby das Zimmer gratis geben, wer komme dann für die Gehälter seiner Angestellten auf, die sich in dieser Zeit um seinen Kostenlos-Gast kümmern müssen, fragte er. „Sollte ich meinen Angestellten sagen, sie kommen in deinem Video vor, statt für ihre Arbeit bezahlt zu werden, während du hier bist?“, heißt es in dem Kommentar.

Außerdem sei er selbst Blogger – und zudem etwas erfolgreicher als sein Möchtegern-Promi-Gast. Er habe sogar 300.000 Follower, dennoch falle es ihm nicht ein, bei einem Hotel nach einer kostenlosen Übernachtung zu fragen, so Stenson weiter. Deshalb empfehle er Darby, das Zimmer „so wie jeder andere zu bezahlen“. Falls es das Hotel für angemessen empfindet, könnte man ein Upgrade in Erwägung ziehen – das wäre auch wesentlich weniger peinlich, so der Hotelier abschließend.

"Wurde Schmarotzer genannt"
Eine Reaktion, mit der die junge Britin eindeutig nicht gerechnet hatte. Wie groß der Schock über diese „unverschämte“ Antwort war, darüber unterrichtete sie ihre Follower in einem 17-minütigen Video. „Ich habe wirklich nie, nie, niemals, seitdem ich in diesem Business bin, rüde oder unhöfliche Antworten von einem Hotel oder einer Firmen oder überhaupt irgendjemandem, den ich zuerst angesprochen habe, bevor sie zu mir wegen einer Geschäftsidee gekommen sind, bekommen“, erklärt Darby darin.

Doch nicht nur das: Weil der Hotelbesitzer seine Antwort öffentlich auf Facebook postete, habe sie E-Mails und Nachrichten erhalten, „in denen ich Schmarotzer, ekelhaft und Ähnliches genannt wurde – von Menschen, die mich nicht kennen“, so die Britin weiter. Diese Leute seien laut ihren eigenen Recherchen alle älter als sie selbst gewesen. „Über-30-Jährige, die eine 22-Jährige im Internet beleidigen“, echauffierte sie sich über die Reaktionen. „Das ist widerlich!“

Dabei könne sie sowohl deren Reaktion als auch die des Hotels nicht verstehen. „Egal wo man arbeitet, man kriegt immer einen Rabatt“, erläuterte sie. „Aber man muss ja trotzdem dafür arbeiten.“ Außerdem sehe sie damit nicht nur sich, sondern vor allem auch andere oder künftige Blogger angegriffen. „Es gibt so viele Leute da draußen, die es mir und der nächsten Generation fast unmöglich machen, diesen Traum zu leben“, zeigte sie sich enttäuscht. „Ich habe mir deshalb die Augen ausgeheult.“ Als Rache für die Schmähungen forderte Darby schließlich ihre Follower auf, das „White Moose Café“ mit schlechten Reviews zu ruinieren.

"Besorgt euch richtige Jobs"
Stenson zeigte sich erschüttert über die Welle, die mit dieser Aufforderung losgetreten wurde, zog schließlich aber auch seine Konsequenzen. Ab sofort seien Blogger in seinem Hotel nicht mehr erwünscht, verkündete der Ire erneut auf Facebook. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mit negativen Reviews überschwemmt werde, nur weil ich von einem von euch verlangt habe, für Dinge zu bezahlen“, schrieb er. Und abschließend gab’s für alle Blogger noch einen guten Rat mit auf den weiteren Lebensweg: „Wenn ihr vielleicht rausgeht und euch richtige Jobs besorgt, seid ihr dann auch in der Lage, für Waren und Services wie jeder andere zu bezahlen. Nur so eine Überlegung!“

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(Bild: kmm)



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