Zwischenfall in Ötz

Verliert Heli Tirol seine Außenlandegenehmigung?

Salzburg
24.06.2009 14:21
Nach einem Zwischenfall mit einem Hubschrauber von Heli Tirol im Mai könnte dem Flugunternehmen nun vom Land Tirol die Außenlandegenehmigung entzogen werden. Heli Tirol gehört zu der in St. Johann im Pongau ansässigen Firma Heli Austria, die früher unter dem Namen Knaus Helikopter GmbH bekannt war.

Bei dem Unfall in Ötz im Bezirk Imst Anfang Mai war ein zu dünnes Stahlseil unter der einen Tonne schweren Last gerissen und diese auf ein Hausdach gestürzt, verletzt wurde damals niemand. "Ein einzelner Vorfall kann nicht Grund für eine Aufhebung des Bescheids sein", äußerte sich der Firmenchef Roy Knaus am Mittwoch in einer ersten Stellungnahme.

Ermittlungsverfahren läuft
"Nach dem Vorfall am Ötzerberg bestand der Verdacht, dass gegen die Auflagen verstoßen wurde", erklärte Klaus Hohenauer von der Abteilung Verkehrsrecht im Land Tirol. Für Landungen außerhalb von Flugplätzen, beispielsweise für Arbeitsflüge, stelle das Land Bewilligungen aus, die an bestimmte Vorgaben gebunden seien, erläuterte er. Noch laufe das Ermittlungsverfahren. In den kommenden Wochen soll ein Bescheid über die Entscheidung erfolgen, sagte Hohenauer.

Arbeitsflüge wären ohne Genehmigung schwierig
Knaus fliege jedes Jahr unzählige Außenlandungen. Heli Tirol besitze einen aufrechten Außenlandebescheid, unterstrich Knaus. Die im Pongau ansässige Mutterfirma Heli Austria musste im Dezember 2006 Konkurs anmelden. Neben Transportflügen beinhaltet das Leistungsangebot des Flugunternehmens laut Homepage auch Montage-, Film- und Foto- sowie VIP- und Taxiflüge. Sollte die Außenlandegenehmigung Heli Tirol entzogen werden, würden Arbeitsflüge in Zukunft schwierig werden.

Neun Todesopfer bei Unfall in Sölden
In die Schlagzeilen war das Unternehmen nach einem Unfall mit neun Todesopfern am 5. September 2005 geraten. Im Skigebiet Sölden im Tiroler Ötztal hatte ein Knaus-Hubschrauber einen etwa 750 Kilo schweren Betonkübel über einer Gondel der "Schwarzen-Schneid-Bahn" verloren, die in der Folge in die Tiefe gerissen wurde. Aus einer zweiten Kabine wurden durch die Schwingungen des Seils sechs Skifahrer hinausgeschleudert. Für neun Deutsche, darunter sechs Kinder im Alter von zwölf bis 14 Jahren, endete das Unglück tödlich. Der Pilot war in einem Strafverfahren vorerst zu 15 Monaten, in zweiter Instanz im Juni 2007 zu sieben Monaten bedingt wegen fahrlässiger Gemeingefährdung verurteilt worden.
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