Aufreger ¿Skylink¿

Pannen-Projekt sorgt für Dutzende Kündigungen

Niederösterreich
27.04.2009 19:14
Die Bruchlandung beim geplanten Bau des neuen Terminals auf dem Flughafen Schwechat zieht immer weitere Kreise. Neben der erschreckenden Kostenexplosion hat die blamable Pannen-Serie auch menschliche Tragödien zur Folge: Mehr als 30 Sicherheits-Mitarbeiter wurden bereits von den Gehaltslisten gestrichen.

„Unfassbar. Ich stehe jetzt ohne Arbeit und Einkommen da, weil andere ihren Job nicht machen können“, ärgert sich ein langjähriger Mitarbeiter der Flughafen-Sicherheitsfirma.

Für die EURO 08 und vor allem das Prestige-Projekt „Skylink“ wurden extra an die 150 Arbeitsplätze vergeben. Das Fußball-Event ist Geschichte, der neue Terminal noch immer eine Baustelle. Das Personalbüro zog deshalb die Konsequenzen: Mehr als 30 Angestellte erhielten schon den blauen Brief. Doch nicht die „Neuen“ müssen weichen, sondern hauptsächlich erfahrene Securitys mit mehr Dienstjahren und einem höheren Gehalt.

Prestigeprojekt legte finanzielle Notlandung hin
Beim Spatenstich hat man den neuen Terminal noch als Vorzeigeprojekt der heimischen Luftfahrt gefeiert. Steigende Passagierzahlen sorgten für Optimismus pur. Doch dann traten vor allem die Kosten für den "Skylink" einen Höhenflug an. Die Eröffnung des topmodernen Gebäudes wurde mehrmals verschoben.

Dann übernahm der niederösterreichische Ex-VP-Politiker Ernest Gabmann das Ruder im Flughafenvorstand und kündigte eine "genaue Untersuchung" an. Die Konsequenz: Die "Piloten" des Projektes mussten, wie berichtet, die finanzielle Notlandung einleiten: Teile der Arbeiten wurden vorerst eingestellt. Gleichzeitig holte man einen neuen Projektleiter: Norbert Steiner, der sich mit der Errichtung des Regierungsviertels in St. Pölten einen Namen gemacht hat. Und plötzlich gibt es auch einen neuen Termin für die Inbetriebnahme: Im Juli 2011 soll der "Skylink" jetzt endgültig fertig sein.

Gerüchte um "Erfolgs"-Prämien für Projektleiter
Doch die Explosion der Kosten von 480 auf rund 830 Millionen sorgt weiter für Turbulenzen. Zuletzt tauchte ein Gerücht auf, dass den glücklosen - teils bereits abgezogenen - Projektleitern trotz des Misserfolgs sogenannte "Erfolgs"-Prämien in Höhe mehrerer tausend Euro überwiesen wurden. Flughafen-Sprecher Peter Kleemann dementiert dies jedoch heftig: "Es gab weder Auszahlungen noch einen Beschluss dafür." Es handle sich dabei möglicherweise um Dividendenzahlungen aus der Mitarbeiterstiftung...

von Lukas Lusetzky und Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
Symbolbild

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