Kritik und Freude

Geschwister Kummer im Visier der Opernballwelt

Steiermark
10.02.2009 00:21
Die steirischen Choreographen Daniela und Edgar Kummer setzen voller Selbstbewusstsein ihren Walzerschritt auf den Tanz-Olymp. Untergriffe vom scheidenden Ball-Zampano Thomas Schäfer-Elmayer ("Die haben ja noch keinen großen Ball eröffnet.") werden in der Tanzschule am Grazer Hilmteich so kommentiert: "Gutes Benehmen hört sich anders an." Und außerdem: "Durch die Diskussionen rückt die Polonaise auf dem Wiener Opernball stärker denn je in den Mittelpunkt - was soll uns Schlimmeres passieren?"

Das Geschwisterpaar weiß, was am 19. Februar auf dem Spiel steht: "Natürlich gibt's auch Leute, die sich wünschen, dass eine Tanzschule aus der Steiermark auf dem Wiener Parkett ausrutscht, es gibt aber auch unglaublich viel Zuspruch." Besondere Anspannung ist nicht zu spüren. "Opernball oder Maturaball - für mich macht das keinen großen Unterschied, ich bin immer mit Herzblut dabei", bleibt Daniela Kummer (noch) cool.

152 Paare - und vier Minuten
152 Eröffnungspaaren geben die Kummers in Wien die Marschrichtung zur Annenpolka vor. Inspiriert von geometrischen Formen mündet die Vorstellung nach knapp vier Minuten im Schlussbild ("Die Blumen des Lebens").

"Freue mich schon auf den Tag nach dem Ball"
Der Weg von der Skizze auf das Parkett ist freilich noch lange. An nur zwei Probentagen wird die Choreographie am kommenden Wochenende mit allen Paaren einstudiert. Kummer: "Platz und Zeit sind knapp bemessen. Diese Herausforderung gilt es zu meistern." Und: "Ich freue mich schon auf die Tage nach dem Ball, wenn der Druck nachlässt."

Langjährige Erfahrung
Tausende Polonaisen hat die Tanz-Dynastie in der Vergangenheit gemeistert. Allein Edgar Kummer zählte bereits im Jahr 2006 seine 1.000. Choreographie.

Überraschung zum Jubiläum
Der überraschende Ruf von Opernball-Lady Desire Treichl-Stürgkh - "der Höhepunkt unserer Unternehmensgeschichte" - erreichte die Kummers ausgerechnet im Jahr der Jubiläen. "Vor 60 Jahren gründete unser Vater Julius die Tanzschule. Anfangs ist er mit dem Waffenrad und einem Grammophon auf dem Gepäcksträger zu seinen Kursen gefahren." Und vor genau 25 Jahren führte die Mutter der diesjährigen Choreographen, Erika, als erste Frau die Polonaisepaare in die Wiener Oper.

Das Komitee
Im September (Bundesländer) und Oktober (Wien) endete bereits die Bewerbungsfrist (Lebenslauf, Foto) für einen Platz im Eröffnungskomitee. Insgesamt 160 Paare wurden ausgewählt, 152 ziehen dann beim Opernball ein.

Voraussetzungen für die Teilnahme, die nur einmal erfolgen kann: Sehr gute Linkswalzerkenntnisse, Alterslimit zwischen 17 und 24 Jahren. Die Bekleidungsvorschriften für den Ball (Komiteekarten kosten 100 Euro) sind natürlich streng geregelt. Herren tanzen im schwarzen Frack mit weißen Handschuhen und schwarzen Lackschuhen, Damen im schneeweißen Ballkleid (ohne Reifrock), weißen Handschuhen und weißen Schuhen. Zwei Hauptproben mit allen Paaren werden am kommenden Wochenende im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper abgehalten. Die Generalprobe steigt dann am Mittwoch vor dem großen Gewalze im großen Ballsaal.

von Thomas Bauer, "Steirerkrone"

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