"Mein Sohn ist kein Mörder", schluchzt die Mutter des verhafteten 19-jährigen Mudaew M. immer wieder. Mit ihren Kindern haust sie in einem abgeschiedenen Hinterhof mitten in St. Pölten.
Wenige Stunden zuvor hatten hier Cobra-Beamte zugeschlagen. Kein Zufall: Denn von den 22.000 Tschetschenen in Österreich sind allein in der niederösterreichischen Hauptstadt etwa 2.000 gestrandet. Fahnder sprechen von einer Hochburg der Kaukasus-Mafia. Und Drehscheibe des Mordkomplotts könnte die Wohnung des zuvor verhafteten Otto Kaltenbrunner (es gilt die Unschuldsvermutung) gewesen sein.
Polit-Mord in Wien-Floridsdorf
Die Vorgeschichte:Umar Israilov war am 13. Jänner auf offener Straße erschossen worden. Der politische Flüchtling hatte einst als Mitglied der Leibgarde des pro-russischen Tschetschenen-Präsidenten Ramsan Kadyrov gedient haben, die Familie des Opfers spricht von einer Verfolgung durch Kadyrovs Männer (siehe Infobox). Die komplette Familie Israilovs sei demnach von den Schergen des Tschetschenen-Führers brutalst gefolter worden.
Alle Hintergründe und Details zum Polit-Mord: siehe Infobox!
Wenige Stunden nach dem Mord war ein in Niederösterreich lebender Landsmann des Opfers festgenommen worden. Er soll den Tätern als Fahrer gedient haben, das Fluchtfahrzeug ist auf ihn zugelassen. Über den Mann, der in Österreich den Namen "Otto Kaltenbrunner" angenommen hatte, wurde U-Haft verhängt. Bisher hatte er zu dem Fall geschwiegen und alle Vorwürfe abgestritten.
Symbolfoto
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