Das folgenschwere Unglück, für das es keine Augenzeugen gibt, muss gegen 13 Uhr passiert sein. Der Unternehmer Fritz W. (40), seine gleichaltrige Ehefrau und Sohn Samuel (4) befanden sich in der Küche, als Alexander ins Schlafzimmer der Eltern ging. Eine Geldbörse hatte offenbar seine Neugierde geweckt, doch diese lag für ihn vorerst unerreichbar auf dem TV-Apparat, der in zwei Metern Höhe auf einem Regal abgestellt war.
TV-Apparat fiel Kind auf den Kopf
Doch Alexander wollte unbedingt zum Portemonnaie. Er nahm einen Sessel, stieg hinauf und muss offenbar mit viel Anstrengung versucht haben, nach der Geldtasche zu greifen. Dabei hielt er sich an dem mindestens 30 Kilo schweren Röhrenfernseher fest - und verlor plötzlich das Gleichgewicht. Der Bub stürzte vom Sessel, der Apparat auf seinen Kopf!
Die Eltern hörten den "Knall", Fritz W. war sofort bei seinem Sohn. "Er hat ihn ins Bad getragen", so ein Polizeibeamter, "und verzweifelt versucht, ihn zu reanimieren. Aber er hatte keine Chance mehr." Das Rote Kreuz forderte den ÖAMTC-Hubschrauber an. Dieser startete um 13.43 Uhr am Flughafen Graz-Thalerhof, setzte bereits sechs Minuten später 23 Kilometer südlich nahe dem Unglückshaus auf. Das Rettungsteam konnte nicht mehr helfen. Alexander hatte derart massive Kopfverletzungen erlitten, dass er kurz nach dem Unglück verstarb. Alexanders Eltern - die Mutter ist Dialysepatientin - erlitten einen schweren Schock, müssen psychologisch betreut werden.
"Alexander ist bei Jesus"
In der Volksschule zündeten Kinder im Andenken an ihren Mitschüler Kerzen an, verzierten die improvisierte Gedenkstätte mit Zeichnungen, die sie spontan gemacht haben. Auf einer steht: "Alexander ist bei Jesus."
Manfred Niederl, Kronen Zeitung
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