Minus 77 Prozent!

Islands Börse stürzt ins Bodenlose

Ausland
14.10.2008 19:10
An der isländischen Börse sind die Aktienkurse nach Aufhebung eines mehrtägigen Handelsstopps am Dienstag ins Bodenlose gestürzt. Wegen der Finanzkrise und den Sorgen vor einem Staatsbankrott fiel der Leitindex OMXI um 77 Prozent, obwohl die Papiere von sechs großen Banken weiterhin vom Handel ausgesetzt blieben. Die Regierung in Reykjavik schickte eine Delegation nach Moskau, um Russland um einen Milliarden-Kredit zu bitten.

Zuvor hatte der von der Finanzkrise besonders stark getroffene Inselstaat bereits den Internationalen Währungsfonds (IWF) um Hilfe gebeten. Um einen Kollaps des isländischen Bankensystems zu vermeiden, hatte die Regierung zuletzt die drei größten Geldhäuser des Landes verstaatlicht: Kaupthing, Landsbanki und Glitnir.

Die drei Finanztitel gehörten zusammen mit den Papieren von Straumur-Burdaras, Sparkasse Reykjavik (SPRON) und Exista zu den Aktien, die am Dienstag weiterhin nicht gehandelt werden durften. Die gesamte isländische Börse war wegen der Finanzkrise seit Mittwoch vergangener Woche geschlossen.

Isländische Delegation in Russland
Das russische Finanzministerium teilte mit, die isländische Delegation werde zunächst ihre genauen Wünsche hinsichtlich eines Milliarden-Kredits erläutern. Sollten beide Seiten eine grundsätzliche Einigung erzielen, würden Verhandlungen auf höherer Ebene folgen. Der jetzigen Delegation gehören keine Minister oder Vertreter der isländischen Notenbank an.

Island hat bereits einen russischen Notkredit in Höhe von vier Milliarden Euro ins Gespräch gebracht, was etwa einem Prozent der russischen Gold- und Währungsreserven entspricht. Russische Vertreter lehnten eine Stellungnahme zum Umfang eines möglichen Notkredits ab. Sie bekräftigten aber die grundsätzliche Bereitschaft Russlands, Island finanziell zu helfen.

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