Jahrelang hatte der "Wendekanzler" als uneingeschränkter Herrscher über die Volkspartei gegolten, auch nach seiner Abdankung als Parteiobmann galt er bis zuletzt als Strippenzieher im Hintergrund.
Der Rückzug von Wilhelm Molterer von der Parteispitze wurde von vielen Kommentatoren als Niederlage Schüssels gesehen. Dieser hatte zuletzt erklärt, er halte Pröll als seinen Nachfolger als Klubobmann "für möglich": Denn sollte die ÖVP in Opposition gehen, sei es üblich, "dass der Parteichef auch den Parlamentsklub führe".
Von Platz drei aus Kanzler geworden
Furore machte Schüssel, als er 2000 vom Platz drei aus Kanzler wurde. Geprägt war die zunächst schwarz-blaue, dann schwarz-orange Ära von einem Aufbrechen alter Traditionen. Die Sozialpartnerschaft verlor an Bedeutung, die Zusammenarbeit mit rechtspopulistischen Bewegungen wurde enttabuisiert und im Sozialbereich wurden Einschnitte vorgenommen, die Gewerkschafter in Österreich zuvor ungekannte Massenstreiks organisieren ließ.
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