Tiertransport

“Illegale” Welpen bleiben vorerst in Arche Noah

Steiermark
04.10.2008 13:08
Der am Montag gestoppte illegale Tiertransport mit 137 Welpen beschäftigt jetzt die Staatsanwaltschaft Eisenstadt: "Gegen die Transporteure läuft ein Ermittlungsverfahren", sagte Staatsanwältin Theresia Schneider-Ponholzer. Die Welpen wurden in der Zwischenzeit in der Arche Noah in Graz zur Betreuung untergebracht und werden von Tierschützern versorgt.

Das Verfahren laufe auf zwei Schienen, so Schneider-Ponholze: Einerseits werde geprüft, ob ein gerichtlich strafbares Verhalten vorliegt. Dabei geht es um eine mögliche Fälschung von Beweismitteln. Die Transporteure haben sogenannte Hundereisepässe vorgelegt, in denen die Tiere als älter als drei Monate eingetragen waren. Somit hätten sie transportiert werden dürfen. Es habe sich jedoch gleich der Verdacht ergeben, dass die Hunde jünger seien, so die Staatsanwältin.

Ein Bericht der Polizei hat außerdem ergeben, dass man viel zu viele Hunde transportierte. "Hier prüfen wir auch in Richtung Tierquälerei." Untersucht wird damit auch, ob Verstöße gegen das Tiertransportgesetz vorliegen. Dabei sei die Bezirkshauptmannschaft Oberwart die verfahrensführende Behörde. Am Freitag soll auch entschieden werden, ob man eine Beschlagnahme der Hunde beantragen wird, so Schneider-Ponholzer.

"Die haben noch nie so gut gelebt wie jetzt"
Die Welpen befinden sich mittlerweile in der Obhut des Vereins "Aktiver Tierschutz Steiermark" und sind in der Arche Noah in Graz untergebracht. "Die haben noch nie so gut gelebt wie jetzt", so der Präsident des Vereins, Herbert Oster. Die Vierbeiner wurden auf sechs große Zimmer aufgeteilt, die über Bodenheizung verfügen. Die Hunde seien gut genährt, "sie sind nicht mager gekommen."

Zusätzliche Pfleger eingestellt
Um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern, wurden die Welpen in Quarantäne untergebracht. Ein Tierarzt sowie vier von zwölf Tierpflegern der Arche Noah seien für sie abgestellt. Zwei oder drei weitere Pfleger werde man noch dazunehmen müssen, meinte Oster. Die Jungtiere bräuchten spezielles Welpenfutter. Die Kosten müsse man aus dem laufenden Budget nehmen, auch einige Spenden seien schon eingelangt. Die Welpen stammten von den verschiedensten Hunderassen, "vom Pitbull bis zum Mastino". Auch eine französische Dogge und Chow Chows seien dabei.

Behörden am Zug
Man wolle nun verhindern, dass die Hunde, wie ursprünglich angegeben, nach Spanien weitertransportiert werden. Denn dann wäre das Schicksal von mindestens einem Drittel der Tiere schon vorherbestimmt, glaubt Oster. Diese Tiere würden nämlich später, "wenn sie nicht mehr so schön sind", ausgesetzt und zu Streunern. Vor Beginn der Tourismussaison würden die Hunde dann eingefangen und vergast. "Jetzt sind die Behörden am Zug", meinte der Tierschützer. Auch einen Brief in Sachen Tiertransporte an die EU habe man schon verfasst: "So kann's nicht sein. Bei den Bananen wird geschaut, ob sie einen Zentimeter verbogen sind. Und da nimmt man massenhaft Tierquälerei in Kauf."

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