Preisschock

Spritpreise nach Autofahrerklub-“Alarm” gesenkt

Österreich
17.09.2008 21:25
Autofahrer mit leerem Tank haben am Mittwoch gute Nerven gebraucht. Für sie begann der Tag mit einem Preisschock, denn obwohl die Weltmarktpreise für Rohöl seit längerem sinken, wurde der Sprit an den Zapfsäulen über Nacht sogar noch teurer. Zu Mittag, als das tägliche Preismonitoring vorlag, schlug dann der ARBÖ Alarm - und unmittelbar darauf senkte der Marktführer OMV die Preise. Als Reaktion auf den preisrelevanten Rotterdamer Spotmarkt, wie das Unternehmen betonte. Somit wurde am frühen Nachmittag Benzin um 4 Cent und Diesel um 3 Cent je Liter billiger.

Dass die Preise über Nacht entgegen dem Weltmarkt-Trend gestiegen sind, ist laut ARBÖ auch eine Schuld von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V). "Von einem Wirtschaftsminister, der nicht imstande ist, endlich eine faire Weitergabe von Verbilligungen der Treibstoffe an die Autofahrer und an die Wirtschaft durchzusetzen, kann man sich tatsächlich nicht erhoffen, dass er künftige Senkungen von Mehrwertsteuersätzen im Lebensmittelbereich durchsetzen kann", kritisierte der Autofahrerclub. Und er legte nach: "Der wahlkämpfende Wirtschaftsminister schaut tatenlos zu, wie die internationale Spritsenkungsrunde an den heimischen Autofahrern vorbeirattert."

Niedrige Rohölpreise nicht weitergegeben
Laut ÖAMTC hätten die Spritpreise schon seit langem in weit stärkerem Ausmaß sinken sollen. Am 3. Juli kostete Öl demnach am Weltmarkt 140,73 Dollar (rund 86 Euro). Gestern kostete Öl 86,69 Dollar (rund 61 Euro) - macht eine Preisreduktion von 39 Prozent auf Dollarbasis und von 29 Prozent auf Eurobasis. Dagegen sank der Dieselpreis (netto) im gleichen Zeitraum um 12,6 Prozent, der Benzinpreis um 5 Prozent. Für Brandau ein Beweis dafür, dass auch das Argument der Industrie, wonach der hohe Eurokurs zu einer geringeren Preissenkung führe, nicht stimmt. Würde die Ölindustrie ihre verlautbarten Argumente ernst nehmen, müsste der Spritpreis gleich um 20 Cent sinken, so Brandau am Mittwoch.

Neu- und Gebrauchtwagenmarkt eingebrochen
Den Autofahrern reicht es jedenfalls schon. Im ersten Halbjahr 2008 ist der Benzinverbrauch in Österreich um 9,2 Prozent zurückgegangen, der Dieselverbrauch um 4,7 Prozent. Beachtlich dabei ist, dass der Dieselverbrauch zurückging, obwohl der Schwerverkehr weiter zunimmt. Nahezu eingebrochen ist der Neu- und Gebrauchtwagenmarkt. Bei den Neuautos gab es im August im Jahresvergleich ein Minus von 14,3 Prozent, bei Gebrauchtwagen waren es 14,8 Prozent. Kräftig zulegen konnten hingegen Leichtmotorräder (bis 25 kW). Hier gab es bei den Neu-Bikes gar ein Plus von 31,7 Prozent.

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