"Hausgemacht"

14% “Österreich-Aufschlag” bei Lebensmitteln

Österreich
03.09.2008 19:13
Das seit zehn Wochen vom Sozialministerium durchgeführte Preismonitoring hat das bestätigt, was viele Österreicher ohnehin beim täglichen Einkauf bemerken: die Existenz eines Österreich-Aufschlags auf den Lebensmittelpreis. Allerdings ist der hausgemacht! Aus dem Vergleich eines Warenkorbs zwischen Österreich und Deutschland geht hervor, dass die österreichischen Produkte im Schnitt um 14 Prozent teurer sind, sagte Sozialminister Erwin Buchinger. Der SPÖ-Minister sieht das Wirtschaftsministerium in der Verantwortung und meint, Martin Bartenstein könne mit Kontrollen wirksam gegen Aufschläge vorgehen.

Wohl gemerkt: Das Teuerungsthema spielt eine zentrale Rolle im laufenden Nationalratswahlkampf. Nichtsdestotrotz deckt sich das Preismonitoring mit den Berechnungen der Arbeiterkammer (siehe Infobox), die mit einem etwas anderen Warenkorb auf einen  Preisunterschied von (steuerbereinigt) 16 Prozent kam, sagte Buchinger. Viel teurer sind die österreichischen Supermärkte etwa bei kohlensäurehaltigen Limonaden oder Teigwaren. Grundnahrungsmittel schwankten von Woche zu Woche oft stark, unter dem Strich sei die Preisentwicklung über den Sommer leicht gestiegen oder stagniert, referierte Buchinger.

Davon unbeeinträchtigt sei, dass sich die Lebensmittel im Jahresabstand um 7,4 Prozent verteuert hätten. „Auffällig“ sei auch, dass sich die angeschriebenen Preise häufig von den an der Kassa verrechneten Preisen unterschieden. Konkrete Beispiel dafür nannte er aber nicht.

Bartenstein soll mit Kontrollen entgegenwirken
Die Verantwortlichkeit für Maßnahmen gegen die Teuerung „liegt jedenfalls beim Wirtschaftsministerium. Da habe ich, aber nicht nur ich, den Eindruck, dass zögerlich und nicht mit aller Kraft vorgegangen wird“, sagte Buchinger. Wirtschaftsminister Martin Bartenstein solle Betriebsprüfungen bei den Lebensmittelketten veranlassen, rechtliche Probleme gebe es dabei keine, sagte der Sozialminister. Er selbst halte „nichts von bürokratischen Preisregelungen, aber Kontrollen sind wohl möglich.“

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