Sinnloses System?

“Nein” zu Ampel, Schild & Zebrastreifen

Steiermark
21.06.2008 13:59
Die Ortsdurchfahrt im südsteirischen Gleinstätten soll zum Paradebeispiel für das neue Verkehrsmodell "shared-space" (= geteilter Raum) werden. Es geht um Eigenverantwortung der Verkehrsteilnehmer statt Ampeln, "Zebras" und Schilderwald. Auch in Feldkirchen bei Graz und Voitsberg wird "shared-space" umgesetzt.

Mit einer Bürgerversammlung fällt am 1. Juli der Startschuss für die neue Ortsdurchfahrt in Gleinstätten. Die Einbeziehung der Bevölkerung ist fixer Bestandteil des "shared-space"-Gedankens. Weil das Verkehrsressort des Landes, unter ÖVP-Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder, ein Vorzeigeprojekt auf die Beine stellen will, ist in Gleinstätten ein Aus für Ampeln, Verkehrsschilder, Zebrastreifen und Gehsteige sehr wahrscheinlich. 700.000 Euro investiert das Land; dieses Geld war ursprünglich für ein anderes Projekt in der südsteirischen Gemeinde gedacht.

In den Startlöchern scharren auch schon Feldkirchen, wo der berühmte "Schlauch" umgebaut werden soll, und Voitsberg, wo man den Hauptplatz neu gestalten will. Die beiden Gemeinden haben sich freiwillig gemeldet, zahlen die Projektkosten selbst. Für die Planungen steuert das Land insgesamt 50.000 Euro bei.

Riesige Nachfrage für neues System
Edlinger-Ploder freut sich: "Die Nachfrage für diese moderne Art der Verkehrsplanung ist in der Steiermark gewaltig, wir können derzeit gar nicht alles abdecken." Die ersten drei fixen Projekte werden von der Urbi-Universität (an der Karl-Franzens-Uni in Graz) wissenschaftlich begleitet.

Wurzeln in Holland, Steiermark als Vorreiter
Das "shared-space"-Modell stammt aus Holland. In der 20.000 Einwohner zählenden Stadt Drachten etwa wurden 18 von 19 Ampelanlagen abmontiert und der "Schilderwald" geschlägert. Die Zahl und Schwere der Unfälle sank nachweislich dramatisch. Die Steiermark will nun in Österreich Vorreiter sein.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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