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08.11.2025

Winterkrone

Sauna - eine heiße Liebe

Schwitzen mit Genuss! Finnisch Saunieren ist kein Trend, sondern ein Ritual für Körper und Seele. Wer sich darauf einlässt, erlebt Wärme als wahres Wohlgefühl.

Foto: Soloviova Liudmyla - stock.adobe.com

Woran es liegt, dass die Finnen bereits wiederholt zum glücklichsten Volk Europas gewählt wurden, ist für Wellnessfreunde klar: Es liegt an der Sauna, die in Finnland so sehr zum Leben gehört wie der Kaffee am Morgen. Doch bei unseren Freunden im hohen Norden wird nicht einfach geschwitzt - dort wird das Saunieren zelebriert. Die Wärme, das Holz, der Dampf: ein Zusammenspiel, das Körper und Geist zur Ruhe bringt.

Ein sanfter Start

Foto: leszekglasner-stock.adobe.com
Foto: leszekglasner-stock.adobe.com

Bevor das heiße Abenteuer startet, braucht es ein wenig Vorbereitung: duschen, abtrocknen, tief durchatmen. Wer mit nasser Haut in die Sauna geht, schwitzt schlechter - also lieber trocken starten. 

Anfänger finden ihr Plätzchen am besten auf einer der unteren Bänke, wo es angenehmer temperiert ist. Die Wärme verteilt sich gleichmäßig, der Körper darf sich langsam an die finnische Feuerprobe gewöhnen.

Dann zischt das Wasser auf die glühenden Steine und schon füllt sich der Raum mit Dampf und Duft. Ob Zitrone oder Fichte: Jeder Aufguss erzählt seine eigene Geschichte. Besonders beliebt sind der klassische Aromaaufguss oder der finnische Birkenaufguss, bei dem man sich mit Zweigen sanft über die Haut streicht.

Eine Wohltat für Körper und Geist

Der Körper reagiert auf die Hitze mit Hingabe: Die Haut wird besser durchblutet, Muskeln entspannen sich, der Kreislauf bekommt frischen Elan. Das Immunsystem wird trainiert, Gelenke werden beweglicher - und ganz nebenbei sinkt der Blutdruck. Abnehmen wird man dadurch nicht, aber man verliert reichlich Ballast des Alltags.

Heiß, kalt, ruhig

Ein Saunagang dauert etwa 12 bis 15 Minuten - danach folgt das erfrischendste aller Rituale: das Abkühlen. Ein kalter Guss, frische Luft oder ein Sprung ins Becken - das Wechselspiel aus heiß und kalt bringt den Kreislauf in Schwung und weckt die Lebensgeister. Anschließend ist Ruhe angesagt - als stille Belohnung nach dem Auf und Ab der Temperaturen.

Dreimal Glück

Die Pioniere des Saunierens sagen, ein Saunagang kommt selten allein. Zwei bis drei Durchläufe sind - mit Abkühl- und Ruhephasen ideal. Danach fühlt man sich leicht, klar und wunderbar frei im Kopf - als hätte man den Stress einfach ausgeschwitzt. Was so schlicht klingt, ist in Wahrheit alte Weisheit: Wärme, Wasser, Ruhe mehr braucht es nicht, um die innere Balance zu finden. Übrigens: Wer regelmäßig sauniert, gönnt seinem Körper eine kleine Auszeit und seiner Seele eine große. Und während draußen die Welt weiterläuft, sitzt man drinnen im Dampf, hört das Holz knacken und spürt, wie Gelassenheit wächst - ganz still, ganz warm.

von Christian Seirer