Anzeige
Präsentiert von

21.10.2025

Krone Extra Tirol Ausgabe Oktober 2025

Kräuterpower im Herbst

In der Herbstzeit lauert hinter jeder Ecke die nächste Krankschreibung. Lesen Sie, welche Naturschätze dabei helfen können, das Immunsystem zu stärken und fit zu bleiben.

Fotos: adobe.stock.com (7)

Mit dem Herbstbeginn steigt auch die Gefahr, durch eine Erkältung oder Grippe für längere Zeit außer Gefecht zu sein. Um das eigene Immunsystem zu stärken, Krankheiten vorzubeugen und insgesamt gesünder in die kühle Jahreszeit zu starten, haben sich verschiedene Heilkräuter bewährt. Wir stellen vier Pflanzen vor, die im Herbst viel Gutes für die eigene Gesundheit bewirken können. 

Blaue Vitaminbomben: die Früchte der Schlehe
Auf Spaziergängen in der Natur sieht man derzeit häufig blaue Früchte aus Gebüschen und Hecken blitzen - dabei handelt es sich meist um die Beeren der Schlehe. Diesen Früchten wird seit jeher nicht nur eine entzündungshemmende, sondern auch eine schleimlösende sowie harntreibende Wirkung zugeschrieben. 

Die Schlehe eignet sich also zur Behandlung von Erkältungen, Verdauungsbeschwerden, Zahnfleischentzündungen und Harnwegsinfektionen. Die Flavonoide und Gerbstoffe der Beeren stärken das Immunsystem, regen den Appetit an und fördern die Verdauung. Von der Schlehe können Blüten, Blätter und Früchte für Tees oder Säfte verwendet werden. Die Früchte kann man noch bis Dezember ernten.

Für Sportler: Beinwell
Der echte Beinwell ist eine Heilpflanze, die wegen ihrer schmerzstillenden, entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Eigenschaften geschätzt wird und hauptsächlich bei Sportverletzungen wie Prellungen, Zerrungen sowie Verstauchungen Anwendung findet. Der Name verrät bereits die Wirkung: „Bein“ ist das althochdeutsche Wort für „Knochen“ und „wallen“ heißt  „zusammenheilen". Der Beinwell ist an seinen blau-violetten, manchmal auch weißlichgelben Blüten erkennbar. 

Für ein heilsames Öl kann man eine Beinwellwurzel säubern, klein schneiden und 30 g davon in ein Schraubglas geben. Im Anschluss mit 200 ml Olivenöl übergießen, vier Wochen lang bei Zimmertemperatur stehen lassen und täglich schütteln. Danach das Öl mithilfe eines Kaffeefilters von den Wurzeln trennen. Aufgrund einiger leberschädigender Inhaltsstoffe sollte man Beinwell jedoch ausschließlich äußerlich anwenden. 

Sanftes Allheilmittel: die Ringelblume
Sie leuchtet herbstlich gelb bis orange und ist in vielen Gärten anzutreffen: Die Ringelblume (lat. Calendula) hat eine entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkung, die vor allem bei schlecht heilenden Wunden, Verbrennungen, Ekzemen und anderen Hautirritationen zum Einsatz kommt. Sie kann äußerlich als Salbe, Öl oder Tinktur auf die Haut aufgetragen oder innerlich als Tee bei Verdauungsstörungen, Menstruationsbeschwerden, Krämpfen oder Entzündungen im Körper angewendet werden. 

Um einen solchen Tee zuzubereiten, sollte man zunächst bei schönem Wetter die Blüten sammeln und entweder frisch verwenden oder trocknen lassen. Im Anschluss 1 TL der Blüten mit 250 ml heißem Wasser übergießen und fünf Minuten ziehen lassen. Ein Ringelblumentee kann den Körper entgiften, Krämpfe lösen und gereizte Schleimhäute beruhigen. Leidet man häufig unter viralen oder bakteriellen Infektionen, kann der Tee die Abwehrkräfte stärken.

Vielseitig: der Löwenzahn
Im Frühling fällt er durch seine leuchtend gelben Blüten auf: Der Löwenzahn ist ein altbewährtes Naturheilmittel. Seinen deutschen Namen verdankt er den spitz gezahnten Blättern und seiner gelb blühenden „Löwenmähne“. Im Herbst zieht sich die gesamte Kraft der Pflanze in die Wurzel zurück - die perfekte Zeit, um diese zu ernten und weiterzuverarbeiten. 

Die Löwenzahnwurzel enthält viele Bitterstoffe, Flavonoide und Inulin. Sie ist darüber hinaus auch reich an Mineralien, insbesondere Kalium sowie Kalzium, Eisen, Zink und Magnesium. Die Wurzel wird traditionell zur Förderung der Verdauung und Leberfunktion, zur Anregung der Nierentätigkeit und zur Entgiftung eingesetzt. Auch bei Schwächezuständen wirkt die Wurzel unterstützend und bringt den Körper wieder in Schwung. Außerdem stärkt sie das Immunsystem und kann so Erkältungen im Herbst vorbeugen. 

Die Wurzel kann als Bitterpulver für Speisen verwendet, zu Tee aufgebrüht oder geröstet als Kaffeeersatz genossen werden. Wer sich nicht am bitteren Geschmack stört, kann sie auch wie Gemüse braten, backen oder dünsten. 

Für eine Tinktur drei Löwenzahnwurzeln abbürsten, waschen und in Stücke schneiden. Dann in einem Glas mit 100 ml Kornschnaps übergießen. Das Gefäß verschlossenen an einen sonnigen Ort stellen und nach drei Wochen abseihen.