Politik ist auch der Spiegel der Gesellschaft. So tragisch manches in der Politik zu bewerten ist, so sehr zeigt sie uns auch, dass sie von Menschen gemacht ist. Wie oft verstoßen wir selbst gegen Handlungsanleitungen, die wir für richtig erachten, bei denen aber der Bewusstseinswandel dem Verhaltenswandel ein Ei legt. Standortbestimmungen an sich selbst sind schwieriger als an andere. Sie sind aber umso notwendiger. Dabei geht es gar nicht darum, sich selbst schlechtzumachen. Es geht um die Einsicht, dass strukturelle Änderungen am eigenen Leib bereits viel Mut und Durchhaltevermögen benötigen. Jeder weiß, dass Veränderungen ein Antrainieren bedeuten, wie beim Muskelwachstum. Man muss etwas tun, damit sich etwas tut. Nur im Strom schwimmen, bei dem die Richtung vorgegeben ist, ist leicht. Ab und zu dagegen zu schwimmen, ist notwendig, kostet aber auf Dauer viel Energie. Vielleicht muss man einfach ans Ufer. Dort ist es zu Beginn sicher schwierig, weil man sich ohne Strom selbst orientieren muss und vielleicht fällt man auch über die vielen Wurzeln drüber. Das bedeutet auch, sich selbst zu hinterfragen und wenn nötig langsam an Schrauben der Veränderung zu drehen. Mit Sicherheit entsteht dadurch dann neue Erfahrung, positive wie auch negative. Aber das Leben steht nie still, und die, die nicht stur am Status quo draufbleiben, sehen in der Zukunft sicher nicht nur schlechte Zeiten anbrechen. Schließlich sehen wir, was wir glauben, und nicht umgekehrt. Mit Zuversicht und aktivem Tun wurde dieses Land aus den Trümmern von einer Generation aufgebaut. Es geht uns 2025 großteils glänzend im Vergleich zu anderen Ländern. Mit Schlechtmachen und Dauerraunzerei wären wir nicht da, wo wir sind. Politik, Unterhaltungsindustrie und dergleichen sind nicht vollumfänglich für unser tägliches Tun verantwortlich. Diese Verantwortung – so praktisch das wäre – können wir in Österreich nicht komplett abgeben. Hilfe anzunehmen und anderen zu helfen, ist wichtig, kann aber nicht alles übernehmen.
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