Unbestritten, zwei sehr anspruchsvolle Berufe. Gemeinsam ist ihnen die akribische Vorbereitung auf jeden Flug bzw. auf jeden Schultag und jede Unterrichtsstunde sowie die hohe Verantwortung um die Passagiere bzw. die Schülerinnen und Schüler. Ein Pilot kennt keine Interaktion mit lästigen Fluggästen, verrichtet die Arbeit im Cockpit mittels Kopfhörer in ruhiger, ungestörter Atmosphäre, übergibt mitunter an den Co-Piloten oder bedient sich des Autopiloten, vermag also während des Jobs sogar zeitweise abzuschalten. Die Lehrkraft ist permanent physischer Teil inmitten einer Kindermenge von bis zu 25 Schülern, ist diversen Störfaktoren (nicht Deutsch sprechende sowie verhaltensauffällige, distanzlose Schüler bzw. präpotente Eltern) und zudem einem Arbeits- und Pausenlärm von bis zu 80 Dezibel oder mehr ausgesetzt. Wie schafft eine Person das bloß? Meine Wertschätzung steigt ins Unermessliche. Lehrer instruieren bzw. erteilen ihren Schülern strukturierte Arbeitsaufträge, sind permanent als Helfer präsent. Lehrer und Schüler arbeiten über Jahre prozessartig zusammen, entwickeln im Idealfall ein tragfähiges, persönlichkeitsbildendes Vertrauensverhältnis. All dies fällt beim Beruf des Piloten weg. Die Pilotengewerkschaft droht weiterhin mit Streiks und fordert nach zwanzig Verhandlungssitzungen immer noch exorbitant überzogene Lohnerhöhungen. Lehrkräfte hingegen, denen ein weit höheres Salär zustünde, machen täglich unaufgeregt ihre fruchtbringende Arbeit. Würden Politik und Gesellschaft realisieren, dass der Beruf der Lehrerin x-mal fordernder ist als der eines Flugkapitäns, so würde ab sofort das Unterrichtshandwerk merklich besser bezahlt werden als bisher. Ergo, der Grundschullehrernachwuchs wäre auf Jahre hinaus gesichert.
Sepp Schnöll, Lehrer, Kuchl
Erschienen am Sa, 20.4.2024
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