Kommt aus Rotem Meer
Invasive Krebsart erstmals in Italien nachgewiesen
Italien bekommt zunehmend Probleme mit tropischen Eindringlingen. Nach den Blaukrabben warnen Fachleute jetzt vor einem Krebs aus dem Roten Meer und dem Indischen Ozean. Die Art wurde nun erstmals im Südosten Siziliens nachgewiesen.
Entdeckt hat die Krebsart Gonioinfradens giardi der Forscher Francesco Tiralongo aus Catania, der Autor von Studien zu Blaukrabben ist. Arten, die eigentlich in wärmeren Meeren leben, dringen aufgrund der Klimaerwärmung und ihrer hohen Anpassungsfähigkeit immer weiter nach Westen vor. Die Präsenz der nun entdeckten Krebsart im Mittelmeer ist noch relativ jung: Die erste Sichtung war im Jahr 2010 auf Rhodos in Griechenland. Seitdem hat sich der Krebs nach und nach in verschiedenen Gebieten der Ägäis und des Ionischen Meeres ausgebreitet. Jetzt erreichte die Art den westlichsten Punkt im Mittelmeerraum.
„Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Art bereits weiter verbreitet ist, als wir annehmen. Das Problem ist, dass sie mehreren anderen Krabbenarten ähnelt und daher sowohl weniger erfahrenen Fischern als auch Biologen leicht entgehen kann“, sagte Tiralongo. Welche Auswirkungen die Krabbe auf die italienischen Meeresökosysteme haben werde, sei noch unklar. „Doch die Erfahrungen mit anderen invasiven Krebsen, etwa der amerikanischen Blaukrabbe, machen eine sorgfältige und kontinuierliche Überwachung notwendig.“ Die Blaukrabbe ist im westlichen Atlantik heimisch, aber im 20. Jahrhundert in europäische Gewässer eingeschleppt worden. Sie hat die Muschelproduktion in der Adria stark beeinträchtigt.
Auch die neu auf Sizilien entdeckte Krebsart ist laut Tiralongo anpassungsfähig, sie kann in verschiedenen Küstenlebensräumen zurechtkommen. Das Mittelmeer ist heute das Meer, das weltweit den höchsten Anteil invasiver Arten hat. Viele gelangen über den Suezkanal in das Becken, andere durch den Schiffsverkehr, wieder andere nutzen schlicht die zunehmend warmen klimatischen Bedingungen.









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