Das freie Wort

Tempolimit senken

Kaum hat eine Expertengruppe angeregt, die Tempolimits auf Autobahnen und Freilandstraßen zu senken, erfolgt das reflexartige Nein der Autofahrerklubs. Nicht einmal probeweise kann das stattfinden. Weder Umweltschutz noch Energiesparen scheinen ÖAMTC oder ARBÖ wichtig genug, um über die bestehenden Höchstgeschwindigkeiten auf den Straßen nachdenken zu wollen. Dass ein geringeres Tempo die Umwelt schont und Treibstoff spart, ist unbestritten. Nur logisch, gerade jetzt über alle Maßnahmen nachzudenken, um die Energieknappheit zu bewältigen und die Umwelt zu schonen. Auch Hunderte Verkehrstote und eine Vielzahl dessen an verletzten Verkehrsteilnehmern sind für die beiden Autofahrerklubs kein Grund, darüber nachzudenken, wie diese schreckliche Zahl minimiert werden kann. Rund ein Drittel aller Verkehrsunfälle hat überhöhte Geschwindigkeit als Ursache. Ein weiteres Drittel erfolgt unter Alkoholbeeinträchtigung des Autolenkers. Das letzte Drittel ist die Kombination aus Temporausch, Alkohol und Ablenkung durch Nebentätigkeiten des Fahrers. Hier wäre ein lohnendes Aktionsfeld für die Autofahrerklubs. Statt des reflexartigen, kategorischen Nein zu Tempolimits könnten ÖAMTC und ARBÖ zum Vorreiter für Sicherheit auf den Straßen und Beschützer der Umwelt werden. Die individuelle Mobilität, die freie Fahrt für freie Bürger hat nur dann Zukunft, wenn die Sachzwänge der Zeit auch von den berufsmäßigen Lobbyisten der Autofahrer erkannt und zur Grundlage ihres Handelns werden.

Franz Peer, Linz

Erschienen am Fr, 5.8.2022

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