Das muslimische Kopftuch ist künftig im öffentlichen Dienst bald wieder erlaubt. Das ist der typisch österreichische vorauseilende Gehorsam bzw. das bezeichnende beschämende Schwanzeinziehen bei jedem Gegenlüftchen. Ein tolles Vorbild, im Besonderen für Kindergarten- und Volksschulkinder, welche die Verhüllung und damit Stigmatisierung der Weiblichkeit dann als normal und selbstverständlich ansehen werden. Dass es sich hierbei schlicht und einfach um das sichtbare Zeichen der Unterdrückung der Frau handelt und dieses nirgendwo im Koran verlangt wird, scheint irrelevant zu sein. Da kann man sich das ganze nutzlose und nichts als störende Gendergetue auch sparen, solange sich die Frauen, weil ja so sündig, verhüllen müssen. Pardon, das Ganze natürlich freiwillig, man will ja nicht als schlechte Muslimin geächtet sein oder durch allzu westliche Lebensweise womöglich noch einen Ehrenmord provozieren. Die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau liegt hier ohnehin schon in den letzten Zügen. Man fragt sich wirklich, wie lange man noch nach der Pfeife der muslimischen Patriarchen tanzen will. Vor allem aber fragt man sich, ob man eigentlich noch Herr im eigenen Haus Österreich ist, im Haus Europa jedenfalls, wie es scheint, längst nicht mehr.
Eva Schreiber, per E-Mail
Erschienen am Di, 24.5.2022
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