Dem Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig ist mit der künftigen Koalition mit den Neos ein gewiefter Schachzug gelungen, mit dem er sich aus der Geiselhaft der Grünen befreien konnte. Wiens Bürgermeister will damit die Tür für eine Fortschrittskoalition öffnen. Dass die grüne Vizebürgermeisterin Birgit Hebein ihr Amt den Neos zur Verfügung stellen muss, ist wohl auch ein Dämpfer für die Grünen insgesamt. Hebein hat zwar das beste grüne Wahlergebnis eingefahren, wurde aber dessen ungeachtet bereits von der eigenen Partei demontiert. Allerdings bleibt sie bis Ende 2021 Parteichefin der Wiener Grünen. Hebein bekam nun wegen ihrer umstrittenen und teuren Projekte und auch wegen der Anti-Autofahrer-Politik die Quittung präsentiert. Ludwig wird zwar Ressorts umstrukturieren, behält aber sein Team. Wie auch immer man zur Wiener SPÖ oder den Neos stehen mag; sie haben trotz eines Abklärungsbedarfs viele Gemeinsamkeiten in ihren Programmen. Die Neos setzen ihren Schwerpunkt auf Bildung, und daher ist es logisch, dass Neos-Frontmann Christoph Wiederkehr in der rot-pinken Rathauskoalition den Vizebürgermeister bekommt und als Stadtrat für Bildung, Integration und Transparenz zuständig sein wird. Aufgrund der Kräfteverhältnisse kann Ludwig die Politik unangefochten in seinem Sinne weiterführen.
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