Das freie Wort

Was ist Arbeit wert?

Großartiger Leserbrief von Andreas Laszakovits in der „Krone“ vom 14. 11. über das außer Rand und Band geratene Verhältnis zwischen „normalen“, ehrlich erarbeiteten Monatslöhnen und exzessiv zusammengerafften Spitzengehältern in den Chefetagen der Wirtschaft und im Sportbereich, wo am Beispiel David Alabas monatlich bereits 450-mal mehr als bei einem Durchschnittsbeschäftigten eingecasht wird. Es ist immer auch die Frage zu stellen, wieso ein Gesellschaftssystem wie das unsrige diesen Neo-Feudalismus überhaupt zulässt und warum da nicht auch die Politik diesen systemzersetzenden Gehaltsexzessen endlich einen Riegel vorschiebt? Denn genau diese von jeder Vernunft und Fairness losgelösten Entwicklungen haben die Menschheit an jenen tiefen Abgrund gebracht, in den sie gerade zu stürzen droht. Diese maßlose, vollkommen entfesselte Gier nach immer mehr, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne die Erkenntnis, dass wir alle einem berechenbar begrenzten System unterworfen sind und dessen Ressourcen nahezu aufgebraucht haben, sollte daher absehbar und gewollt beendet werden. Gleichzeitig müsste dem Wert „normaler“ Arbeit in unserer Gesellschaft zukünftig ein viel größeres Augenmerk gewidmet werden, um unsere Welt wieder ein wenig gerechter werden zu lassen.

Martin Krämer, per E-Mail

Erschienen am So, 15.11.2020

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